Am Wochenende vom 23./24. September fand wieder der TM im Oettinger Forst bei Wassertrüdingen (Bayern) statt. Ich bin am Samstag den Full einmal und am
Sonntag zweimal gelaufen, werde aber hier soweit es geht meine Erfahrungen vom Sonntag mitteilen, da ich am Samstag mit ner Gruppe von „OCR-Jungfrauen“
am Start war und daher den Lauf mehr als „Kindermädchen“ erlebt habe. Jedoch möchte ich manche Punkte auch generell bewerten.
Anmeldung:
Die Anmeldung bzw. Ticketregistrierung erfolgt für TM über Eventbrite recht problemlos. Über diese Plattform können seit heuer auch Tickets ohne Mehrkosten auf
andere Teilnehmer, bis einen Tag vor dem Event übertragen werden. Das hat den Vorteil, dass über diverse Plattformen somit auch noch kurzfristig Tickets einfach
ge- oder verkauft werden können.
Preis/Ticket:
Die Preise für die Tickets sind zeitlich gestaffelt. Je näher das Event rückt, desto teurer werden diese. Auch sind die Preise für Samstag und Sonntag unterschiedlich.
Sonntag ist etwas günstiger. Ich habe für das regulär gekaufte Full Ticket über Grupon 58€ bezahlt. Am Eventtag vor Ort kostet dieses jedoch um die 120€ Full und 100€ Half!
Mein zweites Full Ticket habe ich für 10€ und zwei weitere Half Tickets für je 5€ bei Kleinanzeigen ergattern können (alle für den Samstag als Eventtag). Okay das waren wirklich
zwei Glückstreffer. Aber wenn man die Tickets dort regelmäßig beobachtet, so sind diese zum Teil recht günstig zu bekommen.
Onlineauftritt:
Muss man nicht viel dazu sagen, hier sind Profis am Werk
Anfahrt:
Die Anfahrt war für mich recht einfach, da ca. 1,5h über die A8 und B2
Parken:
Am Samstag haben wir auf dem TM-Parkplatz für 15€ geparkt (wie tausende andere auch). Wer noch näher an den Check-In fahren möchte, um sich paar hundert Meter
Laufweg zu sparen, darf dies für 25€ auf dem VIP Parkplatz tun. (Online sind die Parktickets günstiger) Am Sonntag hab ich in Wassertrüdingen in der Ortschaft geparkt (0€).
Der Weg zum Check-In war kürzer als am Tag davor. Auch war es möglich, begrenzt auf einem Supermarktparkplatz gleich am Gelände zu parken.
Check-In:
Mit zuhause ausgedrucktem Haftungsverzicht, Ausweis (Pflicht) und Ticket habe ich meine Startnummer recht zügig, ohne große Wartezeit bekommen. Der Haftungsverzicht
liegt aber auch vor Ort aus und muss nicht unbedingt zuhause ausgedruckt werden. Auch besteht die Möglichkeit, sich das Ticket per Online-Version aufs Handy zu laden. Wir
hatten am Samstag zwei Tickets nur bei Eventbrite im Account und nicht in gedruckter, noch in Online-Version verfügbar. Vor Ort war dann auch noch keine Internetverbindung
möglich. Nach Rücksprache mit der Info, konnten diese die Namen sofort im System finden und die Anmeldung abschließen. Hier ein ganz großes Lob für den Service ohne
Meckern und Murren! An der Information habe ich auch die Info bekommen, dass ich meine restlichen Samstags Tickets (1 Full und 2 Half) ohne Probleme am Sonntag umschreiben
kann, wenn ich heute nicht mehr damit starten möchte. Samstag auf Sonntag 0€ von Sonntag auf Samstag aber dafür 20€ für die Umbuchung. Am Sonntag hab ich dann das
Full-Ticket auf Sonntag umgebucht und aus den beiden halben nochmals ein Full gemacht. Auch das ging ohne Probleme! Hier wieder ein Lob für den Service. Jedoch hat die
zweite Startnummer beim zweiten Start niemand sehen wollen, wär glaub auch ohne zweites Ticket gegangen….. Man bekommt nur die Startnummer ohne lästige
Werbung oder Schnick-Schnack.
Start und Zielbereich:
Hier gibt es die Sponsoren und Merch-Stände, Toiletten, Gepäckzelt, Food Court, etc
Gepäck:
Kann für 3€ (sicher?) im Start- Zielbereich abgegeben werden.
Warm Up:
Gehört bei TM genauso dazu wie das Laufen selbst. Macht Spaß und stimmt einen ein.
Startbereich:
Nochmals sammeln und ein letztes Einstimmen auf die „Herausforderung des Lebens“
Strecke/Hindernisse:
Eigentlich hätte der TM 2017 die zusätzliche Bezeichnung „Mud-Edition“ verdient. Denn im Vergleich zu 2016 war hier davon recht viel vorrätig. Nicht nur an den Hindernissen
Die Strecke selbst verläuft über Wirtschaftswege, Pfade und Querfeldein hauptsächlich durch den Oettinger Forst, also recht viel im Wald. Der Streckenanteil an befestigten
Wegen war gefühlt recht gering, und die Streckenlänge für den Full lag bei ca. 18 km und beachtlichen 500 hm. Das Streckenpanorama war recht gut und stellenweise
(dank der Sonne) wirklich idyllisch und schön und vor allem flowig zu laufen
Hier die Hindernisse und was es zu tun gibt:
- Feuchtgebiete - Schlammhügel und Schlamm- bzw. Wassergraben. Drüber - rein - raus
- Heuschnupfen - Zwei Reihen Strohballen die Aufgestapelt sind. Drüber
- Kiss of Mud - Stacheldraht mit Schlamm drunter. Hinlegen und etwa 10m unten durchrobben
- Brett vorm Kopf - Wall. Drüber
- Beifang - Ein auf dem Boden verspanntes Netz. Hinlegen und etwa 10m unten durchrobben
- Mud Mile 2.0 - Vier oder fünf Stück Schlammhügel und Schlamm- bzw. Wassergraben. Rein - Drüber - usw – raus
- Berg- und Talfahrt - Bergige Laufstrecke (Länge war nicht ersichtlich, da es immer rauf und runter ging)
- Arctic Enema - Rutsche durch ein Rohr in Eiswasser mit anschließendem unter Reifen durchtauchen
- Funky Monkey - Ansteigende Monkey bars, horizontales Wheel, 2 vertikale Wheels und ne Rail zum Abschluß.D runter befindet sich ein Wasserbecken in welches man fällt, wenn mans nicht schafft.
- Reach Around / Stage 5 Clinger - Gerüst mit Monkeybars und Übergriff auf ne Plattform
- Balls tot he Wall - Ca. 4m Wall mit Kletterseil (mit Knoten) für den Aufstieg auf der einen und Abstieg auf der anderen Seite.
- Augustus Klopp / Snot Rocket - Röhre zum Aufstieg mit herabfließendem Wasser. Einstieg (Kopf unter Wasser) über ein Wasserbecken. Die Legionärsvariante hat am Einstieg noch ein Gitter.
- Holz vor der Hütte - Holz(stämme) tragen
- Berlin Walls - 2 Stück Walls mit einer Höhe von etwa 3m
- Pitfall - Wasserbecken mit knietiefem Wasser, bei dem man nicht sieht wenn tiefe Stellen, die willkürliche angelegt sind kommen
- The Hangover - 45° Wall mit ca. 1,6m Höhe
- Huckepack - Wie der Namen schon sagt. Länge ca. 50m und dann Partnerwechsel
- Birth Canal / Black Hole - Mit Wasser befüllte Teichfolie mit festem Schlamm/Boden drunter. Hinlegen und etwa 10m unten durchrobben wobei von oben einen das Wasser auf den Boden drückt. Recht eng! Die Legionärsvariante ist zusätzlich links und rechts abgedunkelt.
- Mud Mile 2.0 - Wie Nummer 6. Jedoch auf der anderen Seite, entgegengesetzt
- Pyramid Scheme - 45° Wall mit ca. 4m Länge auf der man mit anderen eine menschliche, liegende Pyramideaufbauen muss, um den anderen den Aufstieg zu ermöglichen. Einstieg über einen Wassergraben
- Block Ness Monster - Zwei sich in 1,6m tiefem Wasser befindende, quadratische Röhren, über welche man seine Mudderkollegen durch drehen der Röhren drüber rollen muss.
- Everest 2.0 - Ruschige Quaterpipe mit etwa 3m Höhe
- Creek Cursade - Schwimmende Flussdurchquerung (kaltes Wasser) Wassertiefe ca. 1,9 m
- Electroshock Therapy / Kong - ET ist das Finale Hindernis, welches aus hängenden, sich im Abstand von 30cm befindenden, mit Strom durchflossenen Drähten besteht, die man über eine Länge von etwa 10m durchlaufen/rennen muss.Kong ist der Legionärsabschluss. Zwei Plattformen, mit vier Ringen in einer Höhe von ca. 5m und mit nem Abstand von ca.1m dazwischen, bei denen man versuchen muss von der einen auf die andere Seite zu kommen. Sollte man herunterfallen so fällt man in ein Luftkissen.
Es wurde angefeuert, motiviert abgeklatscht ge „high fived“, etc.
Verpflegung:Die Verpflegung auf der Strecke fand ich für den regulären Ticketpreis eine Frechheit! Zwar war an mehreren (ausreichenden) Stellen Wasser verfügbar
(am Sonntag gab es sogar mal Iso zwischendurch), jedoch war als „Verpflegung“ an einer Station „EIN“ mini Pickup rationiert zu bekommen (man wurde sogar gefüttert)
und an einer weiteren Bananenstücke. Unter normalen Umständen hätte mir das auch gereicht, jedoch sind wir mit der Gruppe am Samstag über 5h unterwegs gewesen
und da reicht mir persönlich das Miniteilchen von Pickup und paar Bananenstücke nicht aus. Aber für Sonntag habe ich daraus eine Lehre gezogen und habe mir am
Streckenrand, nach Eichhörnchentaktik Vorratsdepots mit Gel und Riegel angelegt. Auch war am Sonntag wohl mehr Pickup erhältlich, da ich auf Nachfragen sogar zwei
bekommen habe. Das mit der Rationierung an Pickups musste ich Samstags im Ziel dann wieder erleben! Nur eines für jeden!! Hab die armen Mädchen an der Ausgabe
dann ungerechter Weise unfreundlich über meinen Gemütszustand informiert. Nach dem Duschen bin ich dann aber zurück um mich zu entschuldigen J Worauf ich dann
noch „Nachschlag“ bekommen habe.Hier sollte mal über einen Sponsor nachgedacht werden, der auch im Stande ist, die Meute zu versorgen. Aber dann lassen sich ja die
teuren Burger etc. nicht mehr verkaufen. Zum Trinken gab es im Ziel Wasser, Bier und alkoholfreise Bier. Das alkoholfreie Bier war aber am Sonntag nach meiner zweiten
Runde aus. Wobei ich aber dafür 3 Pickups bekommen habe
Finishershirt:Entsprechend der Teilnahme am Full oder Half bekommt man ein Funktionsshirt vom Hauptsponsor (Merrell). Das Design, Qualität und Passform ist okay
– Ein Shirt bzw. dieses WE drei Stück halt
Medaille:Eine Medaille gibt es bei TM leider nicht. Jedoch bekommt man anhand er Teilnahmen unterschiedlich farbige Headbands.
Zuschauer:Für Zuschauer ist im Start- und Zielbereich sowie am Ende der Strecke mit 7 Hindernissen was geboten. Jedoch werden hier für Zuschauer Ticketpreise in
Höhe von 20€ verlangt! Das finde ich ehrlich gesagt unverschämt und ein Abgezocke!
Toiletten:Sind im Start-/Zielbereich sowie auf der Strecke (für Männer;-) ausreichend vorhanden
Duschen:„Reinigungsmöglichkeiten“ für Damen, Herrn und Mixed sind/waren vorhanden. Der Vollständigkeitshalber möchte ich erwähnen, dass es sich um
kaltes Wasser handelt. Aber ist ja schließlich kein Kindergeburtstag.
Der Lauf:
So nun im Groben meine Erfahrung von den Läufen am Sontag:
In Wassertrüdingen angekommen bin ich am Auto gleich rein in die Laufklamotten, die Klamotten für danach habe ich in den Rucksack gestopft , damit ich nicht wieder
zurück zum Auto muss und ab zum Check-In. Die Startnummern habe ich recht schnell trotz Ummelden bekommen. Nun noch von den Startnummern den unteren Rand
abgetrennt und ans Handgelenk damit (Armand 1+2). Die Startnummer (erstes Ticket) am Shirt angeheftet (Nadeln lagen aus), die zweite in die Hosentasche und noch
ein weiteres Armband (Nummer 3, gelb) ans Handgelenk damit im Zielbereich und auf der Strecke zwischen „Jungfrauen“ und „Legionären“ (min. eine TM Teilnahme)
unterschieden werden kann und weiter zur Gepäckabgabe. Und siehe da, man bekommt ein weiteres Armband (Nummer 4) zur Gepäckidentifikation. Von hier bin ich dann
voll behangen weiter zum Warm-Up-Bereich. Als Einzelstarter habe ich mich nicht um die Startzeit gekümmert, die man Online zugewiesen bekommt, und bin dann direkt
mit den Anderen Mudder ins Gatter. Hier wird kontrolliert, dass nicht zu viele zeitgleich starten und die Startwellen vernünftige Größen haben.
Den Typen der das Warm-Up gemacht hat, kannte ich schon vom letzten Jahr. Da gibt’s nichts auszusetzen! Das Warm-Up macht Spaß und ist ausreichend. Nach ca. 10 Minuten
ging es weiter an den Start. Hier erfolgt ein letztes Einstimmen auf den Lauf und ein Motivieren anhand des „Mudder Schwures“. Auch hier muss ich sagen, dass das echt
Niveau hat und man die Anspannung vieler förmlich spüren und riechen kann. Auch wird hier den Legionären durch niederknien in Reihenfolge, anhand der absolvierten
TM-Teilnahmen gehuldigt, bis der übrigbleibt, der am meisten Teilnahmen im Starterfeld hat. Was auch noch gefragt wird ist, ob einer heute schon zum zweiten Mal startet;-)
Bei meinem zweiten Start hat das dann für viele ehrfürchtige Blicke der Knienden gesorgt. Vor allem von denjenigen im Startblock, die (nur) die halbe Distanz laufen.
Nachdem das ganze Prozedere absolviert war, ging es dann um 10:00 auf die Streck. Das erste Hindernis nach etwa einem km war Feuchtgebiete. Ein Schlammhügel und
ein Schlamm- bzw. Wassergraben. Also rein in die Pfütze und die Schuhe und Hose einstimmen auf das was kommt. Auch nach dem Hindernis, war noch über 20m recht viel
Schlamm auf dem Boden. Für die „Jungfrauen“ im Starterfeld war die Betrachtung von Matsch ein Anblick, welcher diese in ihre frühe Kindheit zurückversetzt hat, und auf ihr
Gegröle nach zu schließen, schon jetzt eine Genugtuung für die Anmeldung. Das nächste Hindernis war Heuschnupfen. Dem geschulten Auge ist es jedoch nicht entgangen,
dass hier der Name nicht Programm war und es sich um Stroh und nicht um Heuballen handelt. Aber was soll‘s drüber und weiter zu Kiss of Mud. Dank einer fundierten
Ausbildung beim 3. FschJgBtl 261 vor knapp 20 Jahren, hat das durchkriechen von Stacheldraht mir keine allzu großen Probleme bereitet. Nach diesem Hindernis hat sich
dann die Spreu vom Weizen getrennt. Also Half ist links und Full nach rechts abgebogen. Da ich anhand meiner läuferischen Fähigkeit (Tempo) meine Startgruppe schon
längst hinter mir gelassen habe, war ich ab hier beide Male ein einsames Männlein im Walde. Da war weit und breit niemand. Also gar niemand! Okay dachte ich mir, dann
bremst dich schon keiner aus also weiter zu Brett vorm Kopf. An der Wall war ich dann beide Male alleine. Dank knappen 1,90 konnte ich diese aber auch ohne Hilfe erklimmen
und übersteigen. Jetzt kam auf der Strecke zum nächsten Hindernis namens Beifang, ein unerwähntes „Hindernis“, welches dem Streckenprofil geschuldet war. Und zwar eine
schier unendliche Steigung auch genannt Aufstiegshilfe! Aber was soll‘s, da muss man(n) rauf. Beifang ist ein auf dem Boden verspanntes Netz, welches normalerweise
zur Ladungssicherung verwendet wird. Beim ersten Mal waren noch andere Mudder hier zu Gange, welches ein durchkriechen ohne Probleme ermöglicht hat. Beim zweiten
Mal war ich jedoch alleine. Da fühlt man sich wie der Fisch im Netz. Man bleibt mit allem hängen und ein vorankommen ist recht schwierig. Konnte mich aber ohne den Einsatz
eines Messers befreien und das Weiterlaufen in Angriff nehmen. Danach macht man die erste Bekanntschaft mit der Mud Mile 2.0, nachdem man Pyramide Scheme auf der
Rückseite passiert hat. Die Mud Mile sind vier oder fünf Stück Schlammhügel und Wassergräben, durch die man durch muss. Mit einem Grinsen und Schlamm im Gesicht habe
ich das gerne getan. Irgendwo danach hat dann die Berg- und Talfahrt begonnen. Eine bergige Laufstrecke deren Länge mir nicht ersichtlich war, da es irgendwie dieses Jahr
immer rauf und runter ging. Nach einer längeren Strecke kommt man dann zum Monster von TM. Und hier meine ich nicht das „Block Ness“!
Nein ich meine „Arctic Enema -The Rebirth“!! Als bekennender Warmwetterläufer mag ich die Kälte nicht so gerne. Temperaturen von 35/40 Grad sind für mich kein Problem
aber Kälte und kaltes Wasser – Nein Danke! Aber was soll‘s! Am Samstag bin ich auch schon (dank Gruppenzwang) zwei Mal durch, dann muss ich das heute halt auch.
Also nicht weiter nachdenken, hoch das Gerüst, durch ein Rohr ins Eiswasser gerutscht und anschließend unter Reifen und Millionen von Eiswürfeln hindurch zum Ausstieg durchgetaucht.
Geschafft! Tempo wieder hochfahren damit der Motor auf Temperatur kommt und weiter zum Funky Monkey. Dort angekommen konnte ich mit meinen nassen Händen zwar
noch die Monkey Bars und das vertikale und das zweite horizontale Wheel schaffen, bin dann aber beim Umgreifen zum Zweiten abgerutscht und baden gegangen.
Bevor ich nun meine weiteren Erlebnisse der ersten Runde schildere, möchte ich über meine verbesserte Taktik beim zweiten Durchlauf berichten. Funky Monkey habe ich aus
demselben Grund (nasse Hände) wie Tags davor auch nicht geschafft. Daher habe ich Arctic Enema das zweite Mal ausgelassen, da ich auf Grund der langen Laufstrecke zwischen
Mud mile 2.0 und Funky Monkey trockene Hände hatte. So bin ich dann ohne Probleme, beim dritten Anlauf an diesem WE, trocken auf die andere Seite gekommen.
Nun aber wieder weiter Richtung Reach Around bzw. Stage 5 Clinger. Das ist ein Gerüst mit Monkeybars auf der Unterseite, welches man nach dem Hangeln und durch übergreifen
auf eine Plattform besteigen muss. War kein großes Problem und weiter ging es zu Balls to the Wall, vorbei an den Berliner Mauern, die später wieder auftauchen sollten.
Balls to the Wall ist wie der Name schon sagt eine ca. 4m hohe Wall mit einem Kletterseil für den Aufstieg auf der einen und Abstieg auf der anderen Seite, welches für den
nötigen Halt Knoten hatte. Auch dieses Hindernis hat mich nicht lange beschäftigt und so konnte ich meinen Lauf zu Augustus Klopp / Snot Rocket fortsetzen. Augustus Klopp ist eine
von oben, mit Wasser durchflutete Röhre zum Aufsteigen. Der Einstieg erfolgt über einen Einstieg in einem Wassergraben, bei dem man den Kopf unter Wasser tauchen muss, um
in die Röhre zu gelangen. Die Legionärsvariante hat am Einstieg noch ein Gitter, wobei mir der Sinn nicht ersichtlich war, da dieses ca. 1m über der Wasseroberfläche war.
Nachdem ich von August geduscht wurde, bin ich dann weiter zur Holzarbeit bei „Holz vor der Hütte“. Als mehr oder weniger Teilzeitforstwirt, war das Tragen von Holz(stämmen)
kein Problem. Aus dem Holz ging es dann wieder Richtung Berlin mit den Muddern, die den Half machen und hier wieder eingliederten. Die „Berlin Walls“ sind zwei Walls mit einer
Höhe von je etwa 3m. Mit Unterstützung war es kein Problem, diese zu bezwingen. Nachdem ich Berlin verlassen habe, bin ich recht bald zu „Pitfall“ gekommen. Hier muss ich sagen,
dass das ein wirklich interessantes Hindernis ist, welches mir echt Spaß gemacht hat. Und zwar ist es ein Wasserbecken mit knietiefem Wasser, bei dem man nicht sieht wenn tiefe Stellen,
die willkürliche angelegt sind, kommen. Daher kann es sein, dass man unvermittelt Baden geht. Auch waren am Anschluss noch zwei Matschgräben, welche uns im Team am Samstag
dazu ermutigt hatten, ein „Vollbad“ zu nehmen (geile Bilder). Das nächste Hindernis war dann The Hangover. Eine 45° Wall mit ca. 1,6m Höhe, welche von der offenen Seite erklommen
werden musste. Mit Unterstützung auch kein wirkliches Problem. Nach einem schönen Laufstück ist man dann mal wieder an eine Versorgungsstation gekommen. Nach dieser konnte man
dann frisch gestärkt mit Wasser „Huckepack“ in Angriff nehmen. Wie der Namen schon sagt, muss auf einer Länge von ca. 50m jemand Huckepack getragen werden, im Anschluss dann
Partnerwechsel. Nun kam ich zu einem Hindernis, welches ich zwar aus 2016 kannte, welches wir am Samstag aber ausgelassen haben, da die Wartezeit verdammt lang gewesen wäre.
Und zwar der Birth Canal bzw. Black Hole. Auf Grund meines Glaubens denke ich nicht an Widergeburt, aber wenn man dieses Teil „durchlebt“, fühlt man sich wie neu geboren.
Und zwar ist der TM Geburtskanal ein Gestell, welches mit einer mit Wasser befüllten Teichfolie verhangen ist. Hinlegen und etwa 10m unten durchrobben wobei von oben einem das Wasser
auf den Boden der Tatsachen (Dreck) drückt. Verdammt Eng da drin, wobei ich recht schmal bin! Die Legionärsvariante ist zusätzlich links und rechts abgedunkelt. Aber auch hier hab ich
nicht klein bei gegeben und bin durch um danach die Mud Mile 2.0 nun in entgegengesetzter Richtung zu durchlaufen. Von dort kommt man dann richtig schön „eingesaut“ zu Pyramide Scheme.
Eine 45° Wall mit ca. 4m Länge und 15m Breite auf der man mit anderen eine oder mehrere menschliche, liegende Pyramiden aufbauen muss, um den anderen den Aufstieg zu ermöglichen.
Als wenn die Mud Mile nicht gereicht hätte, erfolgt der Einstieg über einen weiteren Wassergraben. Hier möchte ich mal etwas bezüglich Teamarbeit erwähnen, das mich immer sehr wundert,
wenn ich mir das Vorgehen an diesem Hindernis ansehe. Dieses Hindernis ist nicht alleine zu bezwingen. Jedoch klappt es im Team auch nicht, wenn unkoordiniert „gearbeitet“ wird.
Daher bin ich als „Alpha“ jedes Mal bemüht, die Koordination zu übernehmen, wie auch heute. Und siehe da, klappt das recht gut. So war auch die Pyramide recht schnell hinter mich
gebracht und ich konnte weiter zum „Block Ness Monster“. Auch dieses ist ein Teamhindernis, welches aus zwei, sich in 1,6m tiefem Wasser befindenden, quadratischen Röhren besteht.
Über diese muss man seine Mudder-Kollegen durch drehen der Röhren drüber rollen, um dann im nächsten Stepp selbst gerollt zu werden. Bei der ersten Runde musste ich das Hindernis
leider auslassen, da niemand da war und ich die Startgruppe für den zweiten Lauf um 12:00 bzw. 12:20 noch erreichen wollte. Nach Rücksprache mit einem Volunteer wurde mir abgeraten,
die Röhren zu untertauchen. Daraufhin bin ich dann weiter zum Everest. Jedoch möchte ich meine Erfahrung der zweiten Runde hier auch noch berichten. Und zwar bin ich über den ersten
Quader drüber und musste mit Entsetzen feststellen, dass an einer Kante ein ALU-Span mit knapp 1cm Größe abstand, an welchem ich mir beine die Hand aufgeschnitten hätte. Ein draufhinweisen
des Volunteers war auf Grund der Lautstärke nicht möglich bzw. hat er nicht verstanden was ich wollte. Nachdem ich dann aus dem Wasser raus bin, hab ich es ihm gezeigt woraufhin
das Hindernis sofort gestoppt wurde. An dieser Stelle entschuldige ich mich unbekannter Weise bei denjenigen, die durch mich ca. 5 min im kalten Wasser verharren mussten. Die Gefahrenstelle
wurde dann recht schnell beseitigt und ich konnte wieder weiter zum Everest. Hier nochmals großes Lob an die Verantwortlichen von TM. Everest 2.0 ist eines der letzten Hindernisse.
Eine rutschige Quarter-Pipe mit etwa 3m Höhe. Mit etwas Speed beim Anlauf ist es möglich die obere Kante zu erreichen und sich dann aus eigener Kraft nach oben zu ziehen, zumindest
auf einer Seite des Hindernisses. Denn auf der Anderen ist die obere Kante abgerundet und es ist nur verdammt schwer hier halt zu finden. Auch sind zur Unterstützung mehrere Seile
angebracht. Jedoch mit Hilfe von Muddern die oben warten geht das recht gut. Es ist recht amüsant hier die unterschiedlichen Herangehensweisen zu beobachten und immer mal
wieder ein „plop“ von Abstürzenden zu hören. Aber die Zeit drängt, ich musste weiter. Um in den Start- Zielbereich zu kommen, musste noch ein Flusshindernis „Creek Crusade“
durchschwommen werden. Nichtschwimmern ist es erlaubt, die Brücke zu nehmen. Da ich aber Totenkopfschwimmer bin, war die Brücke natürlich keine Option für mich. Also in die Fluten
gestürzt und ans andere Ufer geschwommen. Muss nicht erwähnt werden, dass das Wasser kalt war Auch war bei einer Wassertiefe von ca. 1,9 m laufen nicht möglich. Frisch gebadet
kommt man dann auf der anderen Seite an und DARF als Legionär nach links und MUSS als Jungfrau nach rechts. Vor dem letzten (Legionärs)Hindernis muss man sich niederknien und bekommt
dann sein Finischerhadband (3+4). Dann darf man hoch zu Kong, um sich in Affenmanier von einer Plattformen auf eine weitere Plattform auf der anderen Seite zu schwingen. Der Volunteer da
oben hat mich ermutigt, dass wenn ich es schaffe, heute noch unter den TOP 5 wäre. Also konzentriert und mit Hilfe von vier Ringen in einer Höhe von etwa 5m und einem Abstand von
ca.1m auf die andere Seite gehangelt. YES, top five! Sollte man herunterfallen so fällt man in ein Luftkissen. Dies hab ich beim zweiten Mal heute gemacht, da mir dann einfach die Kraft
gefehlt hat. Zum Schluss kann man sich entscheiden, ob man noch eine Elektroschock Therapy benötigt, oder ob man die Legionärsoption wählt, und diese „Drecksau“ von Hindernis umgeht.
Ich hab die ET heute nicht in Anspruch genommen. Weil sich gestern zwei meiner Freunde dort die Knie so ramponiert haben, dass sie zum Arzt mussten. Im Zielbereich habe ich mir dann noch
ein Wasser und zwei Pickup geschnappt und bin dann weiter zum Start der zweiten Runde….
Dem aufmerksamen Leser ist bestimmt nicht entgangen, dass ich nicht erwähnt habe, dass ich anderen geholfen habe. Auf die Erwähnung dieses kleinen Detail habe ich verzichtet,
da es selbst verständlich ist, anderen zu helfen. Kein Mudder wird zurückgelassen….
Fazit:TM ist ein Lauf, den ich getrost empfehlen kann. Mit der Half-Variante haben nun auch schwächere Läufer die Möglichkeit hier
reinzuschnuppern. Jedoch finde ich die Preise überzogen. Muss also jeder selbst wissen, was im der Spaß wert ist.
Werde 2018 wieder versuchen zu starten.