Wenn ich gefragt werde, warum ich den Iron laufe, ist meine Antwort: Weil es ihn gibt. Und weil ich zu blöd bin, um mir zu merken, was das für eine Strapaze ist Ich habe mal wieder vieles falsch gemacht, was ich eigentlich besser wissen müsste. Nach weit über 100 OCR Teilnahmen sollte man einen gewissen Erfahrungsschatz haben, um gewisse "Regeln" zu kennen. But first things first.
Ich hatte einen September mit 10 OCRs. Entsprechend war ich eigentich gut genug trainiert, um den Iron anzugehen. Kurz auf meine Liste geschaut: Yup, der Zeitplan sagt auch: Der geht noch.
Da ich kurz vorher Geburtstag hatte, dachte ich mir: Cooles Geschenk an mich selbst. Um die Medaille ging es mir gar nicht so sehr. Ich habe schließlich alle Medaillen (außer der Ultra) mit Dom als erste Läufer überhaupt geholt. Worum ging es mir dann? Nun..ehrlich: Ich weiß es gar nicht. Die 100 Hindernisse für die Statistik sind sicherlich ein Grund. Den Strong Viking Jahresabschluss mitzunhemen...vielleicht auch. Vielleicht wollte ich mir einfach nur selber beweisen, dass ich nach meiner heftigen und langen Krankheit wieder in der Lage bin (mit dem Tausch von mittlerweile ca. 7 kg Muskel- zu Fettmasse) so eine Leistung abzuliefern. Und natürlich: DOCH! Ohne diese verdammte Medaille gehe ich halt auch nicht nach Haus.
Ich trat dieses Mal alleine an. Die letzten Irons (und vergleichbare Distanzen) waren wir immer zwei oder mehr zusammenhängende Läufer. Das ist für den Kopf und die Motivation was völlig Anderes. Allein ist man halt auch mit sich und den Gedanken allein. So auch mit der Motivation. Egal. Hab ich schon mal allein geschafft. Schaffe ich wieder. Es ist aber eine andre Nummer. Ist jemand dabei, der einen auch noch kennt, hat man automatisch was Abelenkung. Man unterhält sich. Im Zweifel zieht man sich gegenseitig bei Tiefpunkten. Allein muss man sich eben allein ziehen. Nicht immer so leicht.
BUT: YOU NEVER WALK ALONE.
Dafür liebe ich diesen Sport. Jeder hilft jedem. Man bekommt motivierende unf aufmunternde Worte, wenn man offensichtlich durchhängt. Im Gegenzug helfe ich immer und jedem. Eben weil es ums Große/Gemeinsame geht.
Die Woche war recht stressig. Ich wollte Freitag dann früh ins Bett, schließlich musste ich ja um 04:30 Uhr aufstehen, um von Bonn nach Amsterdam zu fahren und pünktlich am Start zu sein. Pustekuchen. Hat irgendwie nicht hingehauen, ich hatte nur knappe drei Stunden Schlaf.
Die Fahrt verlief prima, ich merkte aber, dass der Kreislauf irgendwie nicht so stabil war, wie man es vor einem Hindernismarathon braucht. Also denk ich mir: Machste halt was langsamer. Pustekuchen Teil zwei. Das Racefieber trieb mich in unter drei Stunden durch die erste Runde (ca. 20 km in der Beast Distanz). Hab zwar gemerkt, dass der Puls deutlich härter war, als er sein sollte, aber ging ja trotzdem soweit ganz gut.
Und wieder: First things first.
Am Standort des Vikings angekommen. Parkplatzgebühr wie immer 8 €. Es waren schon viele Leute da, trotz dass es grad mal 08:15 Uhr war. Vor Ort dann erst mal umgesehen. Am Parkplatz der Fjord Drop. Eine 10 Meter hohe Rutsche. Jedes mal wieder n kleiner Schock da oben zu stehen, jedes mal wieder ein wenig weiche Knie. Aber dadurch, dass man sich kontrolliert setzen muss und den letzten Push von den Volunteers bekommt, hat man keine Wahl und kann gar nicht zögern. Unten angekommen ist es immer wieder geil.
Es gab wie immer Dixies, eine Umkleide, eine Garderobe, usw.. Halt der "übliche" Viking Geländeaufbau. Es waren schon 17 Grad, 26 waren prognostiziert. Ich entschied mich also ohne Shirt und nur mit der Viking-Weste zu laufen. Ein Fehlerchen, den ich (einige von Euch kennen das mit Sicherheit auch) mit wunden Nippeln bezahlen musste. Ab Runde zwei lief ich komplett oben ohne, da das Reiben der Weste nicht mehr auszuhalten war. Dabei hatte ich doch extra dieses Öl gekauft, welches verhindert, dass man sich einen Wolf läuft. Echt ne Wunderwaffe. Dabei hatte ich sie. Aber klar..In der Garderobe abgegeben, nicht genutzt. Einfach vergessen. Resultat: Auch im Achselbereich offene und Wunde Stellen. Aber hey: Einfach kann ja auch jeder. Ich habe noch Lukas und Nadine getroffen, kurz vor Startschuss. Hut ab: Gute Zeiten gelaufen!!
Eine Sache muss ich noch erwähnen: Ich kannte die Strecke schon von vor zwei Jahren. Und die Hindernisse. Die haben einiges geändert und das Ding zu einer echten Brothers Edition gemacht.
Einige Mankos möchte ich Euch aber nicht vorenthalten: Man konnte die Strecke mal wieder abkürzen, zweimalig um jeweils einen bis zwei Kilometer, kurz vor der Eishalle (also in der Beast und Warrior Distanz). Es war dort wirklich nicht eindeutig, wo man langlaufen sollte. Ich unterstelle hier nicht jedem bösen Willen, aber es haben wieder echt viele gepfuscht. So auch mal wieder an den Hindernissen oder den zusammenhängenden Burpees. Ihr kennt meine Meinung über dieses Verhalten. Auch ich hab mal n Hindernis geskipped oder statt Burpees das Selbe mal zwei in Liegestützen gemacht, verletzungsbedingt. Ich finde keiner sollte über seine körperlichen Limits so hart hinausgehen, dass es gefährlich wird. Aber diese Cheaterbild ist echt krass geworden. Wie auch immer.
So richtig zerlegt hat es mich dann leider an der Pipe in der zweiten Runde. Oben angekommen drehe ich mich um, um zu sehen wem ich da noch helfen kann, plötzlich ein krass stechender Schmerz im Nacken, übers Schulterblatt bis in den Wirbel rein. Sternchen vor Augen. Schwindelgefühl. Ich dachte schon: Shit, das war´s. Und ich zitiere hier mal Gabriel Ostermeier, einen meiner Mudbusterteamkollegen: "Der Kopf ist die Maschine, der Körper das Werkzeug" (oder so ähnlich). Also ein paar Minuten runterkommen, tief Durchatmen. Sammeln. Motivieren. Ich zweifelte extrem satrk dran, dass ich das Ding noch nach Haus bringen würde. Ich habe mich selber aber schon so oft besiegt..es sollte mir ein weiteres Mal gelingen.
Dann langsam wieder los. Einen Schhritt vor den Andren. Der Körper hört auf den Kopf. Nicht umgekehrt. Repetitiv innerlich wiederholend. Und genau so ging es dann Schritt für Schritt Richtung Walhalla. Ich wurde zwar immer langsamer, die Muskulatur hat immer weiter zu gemacht. Aber die Beine, die haben wenigsten noch funktioniert, auch wenn Nacken und dadurch der Rechte Arm echt hart eingeschränkt waren. Egal. Jammern kann ich zu Hause. Zack: Warrior geschafft. Dann "Nur noch" der Lighning. Hier habe ich einen Ende 50ig jährigen Läufer getroffen (der Name ist mir leider wieder entfallen). Klassiker: Wir reden ein paar Kilometer auf Englisch. Dann: Seine Frau auf der Strecke, macht Bilder von ihm und begrüßt ihn auf Deutsch. Sehr amüsant. Gut gelacht. Er hat nicht mehr die Energie gehabt noch viele Hindernisse zu machen oder zu schaffen. Er hatte Mühe die Distanz überhaupt zu schaffen. Aus andren Gründen als ich, aber irgendwie hatten wir beide unsren ganz eigenen Kampf mit uns selbst. Auf einmal war ich nicht mehr "allein" auf der Strecke und ich entschied mich in seiner Nähe zu bleiben. Nachdem er mir erzählte, dass er den ersten Cut-Off in Frankfurt um zwei Minuten verpasst hat, konnte ich das schon ein wenig verstehen. mit Arthrose in beiden Schultern nur noch ins Ziel kommen zu wollen. An der Stelle ist das irgendwie kein Cheaten mehr für mich. Ich hatte einen heiden Respekt vor diesem zähen Kämpfer.
Obwohl der Viking übrigens gut mit Lebensmittelstationen ausgestattet ist, wusste ich ja, dass es sehr warm werden würde und ich einen enorm hohen Flüssigkeitsbedarf habe. Die erste Runde bin ich also mit Trinkrucksack gelaufen. Diesen habe ich dann nach Runde eins abgelegt und hab ihn mit zwei zusätzlichen Litern zur Streckenversorgung nach Runde zwei leer gehabt.
Zu den Hindernissen:
1. Walhalla Walls: Ne Wand zum überwinden. Kein Problem. Keine Burpees.
2. Dragon Ropes: Ein Seil zu hochklettern. Kein Problem (mehr).
3. Rock Climb: Auch Easy.
4. Crawl up: Ich weiß nicht wie weit, aber ein langer Krabbelweg unter Stacheldraht. Der hat geschlaucht. Aber auch machbar.
5. Balance Bars: Selbsterklärend. Keine Burpees.
6. Hammer Banger: Mit nem Holzhammer einen liegenden Balken von a nach b prügeln. Auch keine Herausforderung.
7. Viking Battle: Skipped weil von Irons nicht verlangt.
8. Throw the Hammer: Mit nem Hammer ein Schild werfend treffen. Drei Runden. Drei Treffer.
9. Wheel Burrow: Witzig. Schubkarre Spielen mit nem Brother und nem Rollrad in den Händen. Geht ordentlich auf die Schultern. Aber mit Wechsel ab Hälfte der Strecke.
10. Ivars Walk: Brothers Variante: Ein Gummiband um jeweils einen Knöchel, ei eigener und einer vom Brother..das war echt unerwartet witzig.
11. Viking Bridge: Straßenüberbrückung. Langweilig.
12. Monkey Snakes: In Runde drei 10 Burpess.
13. Log Road: Mehrere Balkenhürden zu überwinden. Kostet Kraft, aber ist echt langweilig auf Dauer.
14. Carry the Shield: Mit Hammer und Schild Wandern gehen Geht auch laufend.
15: Carry a Viking: Obsolet für Irons
16. Mud Mile
17. Mud Trenches XL
18 Brother Hill: Für Irons mit Tau/Aufstieghilfe, was auch alle andren nutzen. Hier fehlt die Kotrolle des Veranstalters.
19. Viking Carry: Wie beim Xletix: Vier Träger, ein Schild und eine zu tragende Person.....
20. Storm the Castle: Das war mein Neckbreaker..also in Runde drei 10 Burpees.
21. Gunnors Ropes: ? Waren die da? Nachtrag: Ja, waren sie..aber in andrer Form, mit Hosenbeinen ..ätzende Änderung.
22. Brothers Log Carry: Obsolet für Vikings
23. Brothers Obstacle: Keine Ahnung was das war, aber dort standen Mehrere Walls und Blades..
24. Fjord Drop: Immer wieder eine schreckliche Bombe
25. Sled Pull: Brothers Edition so viel Gewicht, dass das Ding allein nicht/kaum zu bewegen ist
26. Snow Sled: ? Was soll das gwesen sein?
27. Wheels of steel: Radförmige Monkeybars. Anstrengend, aber gut machbar.
28. Dip Walk
29. Tug of War: Tauziehen gegen andre Vikings. Echt spaßig. Zwei mal gewonnen.
30. Log Climb: Ätzendes, zeitraubendes Hindernis, aber doch irgendwie cool
31. Tireflip: Größer und schwerer als normal. Allein machbar, verfehlt dann aber den Brotherseffekt.
32. B Ironside: Chaincarry, zwei Chains aneinandergetackert, zu zweit zu tragen und zu krabbeln. Total gut um Gespräche mit Fremden zu führen
33. Snow Tunnels: Dafür liebe ich die Amsterdam Edition. Von 26 Grad auf -5 Grad. Läuft. Krasses Ding und echt witzig der Effekt
34. Hanging Caslte Walls: Kombi auf 3 Boulderwänden und Stangen. Immer witzig.
35. Gunnors Struggle: Immer wieder witzig und anstrengend. Eine Stange auf zwei Balken durchwippen..mit Aufbauten. Habs bei den letzten Malen vermisst.
36. Weaver 2.0: Erstes Mal geschafft, ohne abzurutschen.
37. Atlas Stondes: Für Männer je eine 40, eine 50 und eine 60 KG Kugel über eine Barriere buchsieren. Nice, pumpt jedes mal gut!
38. Brothers Odyssey...hmm..ich vermute das war der Sandbag Carry
39. Low Rig: Fail: 10 Burpees
40. Moving Pegboards: Fail: 10 Burpees
41. Walhalla Steps: Ziel. YAY
Ein Hindernis ist nicht genannt: Da wo die Hosenbeine runtergängen und man sich durchhangeln muss. Ätzendes Ding. 10 Burpees. Ergänzung: Das war das neue Gunnors Rope.
Fazit: Der Lauf war der perfekt Abschluss für die Viking Saison. Sie lernen jedes Jahr dazu und machen den Kurs besser. 1 a Orga. 1 a Infrastruktur. Geilste Stimmung und Menschen. Für mich selbst wusste ich schon bei der Anmeldung (da ich wusste, dass keiner meiner sonstigen Mitläufer und Teammitglieder am Start sein wird), dass es ne harte Nummer wird, da ich allein laufen würde. Dann der Kreislauf, der Schlafmangel, die Tagesform, der Wolf, und zu guter Letzt der Nacken (ist übrigens ne prächtige Zerrung) machten das Ding für mich ab ca. der Hälfte zu einem reinen Kampf gegen mich selbst. Und ratet mal, wer gewonnen hat:
In dem Sinne: Gebt ALLES, aber niemals AUF!
Lars Wonneberger aka WonneBeasT aka the German Steam Machine
Ich hatte einen September mit 10 OCRs. Entsprechend war ich eigentich gut genug trainiert, um den Iron anzugehen. Kurz auf meine Liste geschaut: Yup, der Zeitplan sagt auch: Der geht noch.
Da ich kurz vorher Geburtstag hatte, dachte ich mir: Cooles Geschenk an mich selbst. Um die Medaille ging es mir gar nicht so sehr. Ich habe schließlich alle Medaillen (außer der Ultra) mit Dom als erste Läufer überhaupt geholt. Worum ging es mir dann? Nun..ehrlich: Ich weiß es gar nicht. Die 100 Hindernisse für die Statistik sind sicherlich ein Grund. Den Strong Viking Jahresabschluss mitzunhemen...vielleicht auch. Vielleicht wollte ich mir einfach nur selber beweisen, dass ich nach meiner heftigen und langen Krankheit wieder in der Lage bin (mit dem Tausch von mittlerweile ca. 7 kg Muskel- zu Fettmasse) so eine Leistung abzuliefern. Und natürlich: DOCH! Ohne diese verdammte Medaille gehe ich halt auch nicht nach Haus.
Ich trat dieses Mal alleine an. Die letzten Irons (und vergleichbare Distanzen) waren wir immer zwei oder mehr zusammenhängende Läufer. Das ist für den Kopf und die Motivation was völlig Anderes. Allein ist man halt auch mit sich und den Gedanken allein. So auch mit der Motivation. Egal. Hab ich schon mal allein geschafft. Schaffe ich wieder. Es ist aber eine andre Nummer. Ist jemand dabei, der einen auch noch kennt, hat man automatisch was Abelenkung. Man unterhält sich. Im Zweifel zieht man sich gegenseitig bei Tiefpunkten. Allein muss man sich eben allein ziehen. Nicht immer so leicht.
BUT: YOU NEVER WALK ALONE.
Dafür liebe ich diesen Sport. Jeder hilft jedem. Man bekommt motivierende unf aufmunternde Worte, wenn man offensichtlich durchhängt. Im Gegenzug helfe ich immer und jedem. Eben weil es ums Große/Gemeinsame geht.
Die Woche war recht stressig. Ich wollte Freitag dann früh ins Bett, schließlich musste ich ja um 04:30 Uhr aufstehen, um von Bonn nach Amsterdam zu fahren und pünktlich am Start zu sein. Pustekuchen. Hat irgendwie nicht hingehauen, ich hatte nur knappe drei Stunden Schlaf.
Die Fahrt verlief prima, ich merkte aber, dass der Kreislauf irgendwie nicht so stabil war, wie man es vor einem Hindernismarathon braucht. Also denk ich mir: Machste halt was langsamer. Pustekuchen Teil zwei. Das Racefieber trieb mich in unter drei Stunden durch die erste Runde (ca. 20 km in der Beast Distanz). Hab zwar gemerkt, dass der Puls deutlich härter war, als er sein sollte, aber ging ja trotzdem soweit ganz gut.
Und wieder: First things first.
Am Standort des Vikings angekommen. Parkplatzgebühr wie immer 8 €. Es waren schon viele Leute da, trotz dass es grad mal 08:15 Uhr war. Vor Ort dann erst mal umgesehen. Am Parkplatz der Fjord Drop. Eine 10 Meter hohe Rutsche. Jedes mal wieder n kleiner Schock da oben zu stehen, jedes mal wieder ein wenig weiche Knie. Aber dadurch, dass man sich kontrolliert setzen muss und den letzten Push von den Volunteers bekommt, hat man keine Wahl und kann gar nicht zögern. Unten angekommen ist es immer wieder geil.
Es gab wie immer Dixies, eine Umkleide, eine Garderobe, usw.. Halt der "übliche" Viking Geländeaufbau. Es waren schon 17 Grad, 26 waren prognostiziert. Ich entschied mich also ohne Shirt und nur mit der Viking-Weste zu laufen. Ein Fehlerchen, den ich (einige von Euch kennen das mit Sicherheit auch) mit wunden Nippeln bezahlen musste. Ab Runde zwei lief ich komplett oben ohne, da das Reiben der Weste nicht mehr auszuhalten war. Dabei hatte ich doch extra dieses Öl gekauft, welches verhindert, dass man sich einen Wolf läuft. Echt ne Wunderwaffe. Dabei hatte ich sie. Aber klar..In der Garderobe abgegeben, nicht genutzt. Einfach vergessen. Resultat: Auch im Achselbereich offene und Wunde Stellen. Aber hey: Einfach kann ja auch jeder. Ich habe noch Lukas und Nadine getroffen, kurz vor Startschuss. Hut ab: Gute Zeiten gelaufen!!
Eine Sache muss ich noch erwähnen: Ich kannte die Strecke schon von vor zwei Jahren. Und die Hindernisse. Die haben einiges geändert und das Ding zu einer echten Brothers Edition gemacht.
Einige Mankos möchte ich Euch aber nicht vorenthalten: Man konnte die Strecke mal wieder abkürzen, zweimalig um jeweils einen bis zwei Kilometer, kurz vor der Eishalle (also in der Beast und Warrior Distanz). Es war dort wirklich nicht eindeutig, wo man langlaufen sollte. Ich unterstelle hier nicht jedem bösen Willen, aber es haben wieder echt viele gepfuscht. So auch mal wieder an den Hindernissen oder den zusammenhängenden Burpees. Ihr kennt meine Meinung über dieses Verhalten. Auch ich hab mal n Hindernis geskipped oder statt Burpees das Selbe mal zwei in Liegestützen gemacht, verletzungsbedingt. Ich finde keiner sollte über seine körperlichen Limits so hart hinausgehen, dass es gefährlich wird. Aber diese Cheaterbild ist echt krass geworden. Wie auch immer.
So richtig zerlegt hat es mich dann leider an der Pipe in der zweiten Runde. Oben angekommen drehe ich mich um, um zu sehen wem ich da noch helfen kann, plötzlich ein krass stechender Schmerz im Nacken, übers Schulterblatt bis in den Wirbel rein. Sternchen vor Augen. Schwindelgefühl. Ich dachte schon: Shit, das war´s. Und ich zitiere hier mal Gabriel Ostermeier, einen meiner Mudbusterteamkollegen: "Der Kopf ist die Maschine, der Körper das Werkzeug" (oder so ähnlich). Also ein paar Minuten runterkommen, tief Durchatmen. Sammeln. Motivieren. Ich zweifelte extrem satrk dran, dass ich das Ding noch nach Haus bringen würde. Ich habe mich selber aber schon so oft besiegt..es sollte mir ein weiteres Mal gelingen.
Dann langsam wieder los. Einen Schhritt vor den Andren. Der Körper hört auf den Kopf. Nicht umgekehrt. Repetitiv innerlich wiederholend. Und genau so ging es dann Schritt für Schritt Richtung Walhalla. Ich wurde zwar immer langsamer, die Muskulatur hat immer weiter zu gemacht. Aber die Beine, die haben wenigsten noch funktioniert, auch wenn Nacken und dadurch der Rechte Arm echt hart eingeschränkt waren. Egal. Jammern kann ich zu Hause. Zack: Warrior geschafft. Dann "Nur noch" der Lighning. Hier habe ich einen Ende 50ig jährigen Läufer getroffen (der Name ist mir leider wieder entfallen). Klassiker: Wir reden ein paar Kilometer auf Englisch. Dann: Seine Frau auf der Strecke, macht Bilder von ihm und begrüßt ihn auf Deutsch. Sehr amüsant. Gut gelacht. Er hat nicht mehr die Energie gehabt noch viele Hindernisse zu machen oder zu schaffen. Er hatte Mühe die Distanz überhaupt zu schaffen. Aus andren Gründen als ich, aber irgendwie hatten wir beide unsren ganz eigenen Kampf mit uns selbst. Auf einmal war ich nicht mehr "allein" auf der Strecke und ich entschied mich in seiner Nähe zu bleiben. Nachdem er mir erzählte, dass er den ersten Cut-Off in Frankfurt um zwei Minuten verpasst hat, konnte ich das schon ein wenig verstehen. mit Arthrose in beiden Schultern nur noch ins Ziel kommen zu wollen. An der Stelle ist das irgendwie kein Cheaten mehr für mich. Ich hatte einen heiden Respekt vor diesem zähen Kämpfer.
Obwohl der Viking übrigens gut mit Lebensmittelstationen ausgestattet ist, wusste ich ja, dass es sehr warm werden würde und ich einen enorm hohen Flüssigkeitsbedarf habe. Die erste Runde bin ich also mit Trinkrucksack gelaufen. Diesen habe ich dann nach Runde eins abgelegt und hab ihn mit zwei zusätzlichen Litern zur Streckenversorgung nach Runde zwei leer gehabt.
Zu den Hindernissen:
1. Walhalla Walls: Ne Wand zum überwinden. Kein Problem. Keine Burpees.
2. Dragon Ropes: Ein Seil zu hochklettern. Kein Problem (mehr).
3. Rock Climb: Auch Easy.
4. Crawl up: Ich weiß nicht wie weit, aber ein langer Krabbelweg unter Stacheldraht. Der hat geschlaucht. Aber auch machbar.
5. Balance Bars: Selbsterklärend. Keine Burpees.
6. Hammer Banger: Mit nem Holzhammer einen liegenden Balken von a nach b prügeln. Auch keine Herausforderung.
7. Viking Battle: Skipped weil von Irons nicht verlangt.
8. Throw the Hammer: Mit nem Hammer ein Schild werfend treffen. Drei Runden. Drei Treffer.
9. Wheel Burrow: Witzig. Schubkarre Spielen mit nem Brother und nem Rollrad in den Händen. Geht ordentlich auf die Schultern. Aber mit Wechsel ab Hälfte der Strecke.
10. Ivars Walk: Brothers Variante: Ein Gummiband um jeweils einen Knöchel, ei eigener und einer vom Brother..das war echt unerwartet witzig.
11. Viking Bridge: Straßenüberbrückung. Langweilig.
12. Monkey Snakes: In Runde drei 10 Burpess.
13. Log Road: Mehrere Balkenhürden zu überwinden. Kostet Kraft, aber ist echt langweilig auf Dauer.
14. Carry the Shield: Mit Hammer und Schild Wandern gehen Geht auch laufend.
15: Carry a Viking: Obsolet für Irons
16. Mud Mile
17. Mud Trenches XL
18 Brother Hill: Für Irons mit Tau/Aufstieghilfe, was auch alle andren nutzen. Hier fehlt die Kotrolle des Veranstalters.
19. Viking Carry: Wie beim Xletix: Vier Träger, ein Schild und eine zu tragende Person.....
20. Storm the Castle: Das war mein Neckbreaker..also in Runde drei 10 Burpees.
21. Gunnors Ropes: ? Waren die da? Nachtrag: Ja, waren sie..aber in andrer Form, mit Hosenbeinen ..ätzende Änderung.
22. Brothers Log Carry: Obsolet für Vikings
23. Brothers Obstacle: Keine Ahnung was das war, aber dort standen Mehrere Walls und Blades..
24. Fjord Drop: Immer wieder eine schreckliche Bombe
25. Sled Pull: Brothers Edition so viel Gewicht, dass das Ding allein nicht/kaum zu bewegen ist
26. Snow Sled: ? Was soll das gwesen sein?
27. Wheels of steel: Radförmige Monkeybars. Anstrengend, aber gut machbar.
28. Dip Walk
29. Tug of War: Tauziehen gegen andre Vikings. Echt spaßig. Zwei mal gewonnen.
30. Log Climb: Ätzendes, zeitraubendes Hindernis, aber doch irgendwie cool
31. Tireflip: Größer und schwerer als normal. Allein machbar, verfehlt dann aber den Brotherseffekt.
32. B Ironside: Chaincarry, zwei Chains aneinandergetackert, zu zweit zu tragen und zu krabbeln. Total gut um Gespräche mit Fremden zu führen
33. Snow Tunnels: Dafür liebe ich die Amsterdam Edition. Von 26 Grad auf -5 Grad. Läuft. Krasses Ding und echt witzig der Effekt
34. Hanging Caslte Walls: Kombi auf 3 Boulderwänden und Stangen. Immer witzig.
35. Gunnors Struggle: Immer wieder witzig und anstrengend. Eine Stange auf zwei Balken durchwippen..mit Aufbauten. Habs bei den letzten Malen vermisst.
36. Weaver 2.0: Erstes Mal geschafft, ohne abzurutschen.
37. Atlas Stondes: Für Männer je eine 40, eine 50 und eine 60 KG Kugel über eine Barriere buchsieren. Nice, pumpt jedes mal gut!
38. Brothers Odyssey...hmm..ich vermute das war der Sandbag Carry
39. Low Rig: Fail: 10 Burpees
40. Moving Pegboards: Fail: 10 Burpees
41. Walhalla Steps: Ziel. YAY
Ein Hindernis ist nicht genannt: Da wo die Hosenbeine runtergängen und man sich durchhangeln muss. Ätzendes Ding. 10 Burpees. Ergänzung: Das war das neue Gunnors Rope.
Fazit: Der Lauf war der perfekt Abschluss für die Viking Saison. Sie lernen jedes Jahr dazu und machen den Kurs besser. 1 a Orga. 1 a Infrastruktur. Geilste Stimmung und Menschen. Für mich selbst wusste ich schon bei der Anmeldung (da ich wusste, dass keiner meiner sonstigen Mitläufer und Teammitglieder am Start sein wird), dass es ne harte Nummer wird, da ich allein laufen würde. Dann der Kreislauf, der Schlafmangel, die Tagesform, der Wolf, und zu guter Letzt der Nacken (ist übrigens ne prächtige Zerrung) machten das Ding für mich ab ca. der Hälfte zu einem reinen Kampf gegen mich selbst. Und ratet mal, wer gewonnen hat:
In dem Sinne: Gebt ALLES, aber niemals AUF!
Lars Wonneberger aka WonneBeasT aka the German Steam Machine