Erfahrungsbericht Steelman 2017

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    • Erfahrungsbericht Steelman 2017

      Es war mal wieder so weit. Der 4. Steelman in Hannover auf der Neuen Bult und ich zum 4ten Mal dabei. Irgendwie ungeplant, aber wie den ersten Start in 2014 auch den diesjährigen Startplatz gewonnen.

      Dieses Jahr starten wir im Team von ArtivaAthletix. Vielen Dank für die Möglichkeit bei euch mitzulaufen. Klasse organisiert, es gab eine Sporttasche mit Tasse, Nikolaus, Shirt, Hoodie, Beanie und Halstuch. Artiva hat für uns ein eigenes Teamzelt aufgestellt, wir wurden vor und nach dem Lauf mit Getränken, Obst und Riegeln versorgt. Der Glühwein nach dem Zieleinlauf war echt leckerJ. Es war eine 22 köpfige Truppe, Männer und Frauen wild gemischt. Sehr nette Jungs und Mädels, mit denen man gemeinsam über die 9km oder die 18km an den Start ging.

      Ich hatte mich bereits Anfang der Woche auf die 9km Runde umgemeldet da mich eine Erkältung doch noch niedergeworfen hat. Aber es ist ja Steelman, also nicht kneifen. Beim morgendlichen Blick aus dem Hotelfenster traf mich leicht benommen vom Glühwein am Vorabend die erschreckende Erkenntnis: Schade, es liegt Schnee. Und das nicht zu knapp. Fotos bei Facebook von der Strecke zeigten auch SchneeJ. Also gut, kein Fake meiner Kumpels oder Schleier vor den Augen.

      Naja, nach dem Frühstück auf zur Rennbahn. Die Straßen verschneit, ich ahnte übles. Und es hat sich bewahrheitet. Es war der kälteste Steelman den ich jemals gelaufen bin.

      Die verschneite Rennbahn war anfangs ein Traum. 20m Lang. Dann war es ein Albtraum. Ich als Rennfloh mit knapp über 105kg Lebendgewicht auf einen Schneepiste. Das erste Matschloch nach der Aufwärmrunde von ca. 750m. Fast einen Bauchplatscher gemacht, gerade noch abgefangen. Strohpyramide folgte ziemlich dicht dahinter, aber kein Stau. Hatte sich gut entzerrt. Wir hatten uns als 4er Truppe zusammengefunden, 3 Damen vom Grill und meine Wenigkeit. Laufgeschwindigkeit OK, alle konnten mithalten, Passt super so. Also auf die verschneite Sandbahn, zwischen Autos und Gittern waren Bondageseile gespannt, einmal durch und weiter ging es. Ich glaube es waren 4 Autos. Weiter an der Tribüne vorbei und auf zum Hangelgerüst. Wir vier gemütlich an die Autoreifen, ging alles glatt. Bis am 4ten Reife eine meiner Laufpartnerinnen abrutschte und mit dem Oberkörper auf die Metallkante des Gerüsts knallte. Wir hielten an, es konnte aber nach etwas längerem Verschnaufen weiter gehen. Etwas langsamer als zuvor, aber wenigstens alle 4 weiter. Wir wollten ja kein Rennen gewinnen, sondern einen schönen Abschluss vom Jahr. Nach den Reifen noch ein Stahlgerüst zum Hangeln, dann konnten wir erst mal wieder weiter Laufen.

      Die Footballer der Hannover Monarchs waren spaßig wie immer, irgendwie denken die sich jedes Jahr: Alle auf den Dicken. Die letzten Beiden haben mir ganz schön zugesetzt. Aber wir sind ja beim Steelman. Irgendwann war das rum. Eine Reifenwand zum Überklettern folgte, dann eine Holzsprossenpyramide und danach wieder etwas Matschiges zum durch Krabbeln. Die Twin Barrier wurden auch wieder eingebaut und danach wurden wir wieder mit Wasserbomben beworfen. Wenigstens war es noch Wasser und kein Eis, hätte bei den Temperaturen durchaus passieren können. Danach stand eine Reihe von Absperrgittern zum Überklettern rum. Die Runde über den Trainingskurs für hüftkranke Ackergäule durften wir diesmal mit einem zu Tragendenden Reifen bewältigen, was deutlich leichter war, als die Fässer die es in den Jahren zuvor gab.

      Die Laufstrecke danach war eine Erhohlung, endlich mal ein wenig fester Boden unter den Füßen. Es kamen die Holzwände, 2 hintereinander stehende Holzwände, ca. 3m hoch. Mit etwas Hilfe ganz gut zu erledigen. Am Verpflegungspunkt freuten wir uns über einen Becher warmen Tee, an dem ich mich natürlich gleich verbrannt habe. Ist der Nachteil wenn man so gierig istJ. Nach kurzer Erfrischung ging es leicht bergauf um dann auf einer aus Silofolie gebastelten Rutsche den Hügel wieder runter zu Rutschen. Das hat echt Spaß gemacht, wenngleich das Wasser doch sehr frisch war. Nach einem kurzen Trail kamen wir zu Ring my Bell, einem Seil zum Klettern mit Glocke am Ende. Auch erledigt, also weiter zum Container voller Reifen, keine Problem beim Überwinden gehabt.

      Die mit Wasser befüllten Schuttcontainer, die höflich als Dirt’n’Dive bezeichnet wurden, waren für mich das schlimmste Hindernis an diesem Tag. Wir mussten durch zwei hintereinander stehende Schuttboxen durch, in der Mitte war eine Palette bis zur Wasseroberfläche befestigt, so dass ein kompletter Tauchgang bevor stand. Und das Wasser hatte nicht gerade die Temperatur von einer Badewanne. Augen zu und durch. Die folgende kurze Laufstrecke wurde zum Aufwärmen benutzt, kälter konnte es ja nun nicht mehr werden. Falsch gedacht. Es kam noch schlimmer.

      Eine Bachdurchquerung stand uns noch bevor, der war aber gefühlt wärmer als die Schuttboxen. Die angekündigte Arschbombe fiel aber aus, ich war zu erfrorenJ. Nach kurzer Laufstrecke schon wieder Wasser. Ab auf alle Viere und unter zu Pyramiden zusammengestellten Paletten durch. Knie aufgescheuert und das Wasser wieder angenehm temperiert. Ich mit meinem Adoniskörper in tiefster Gangart, sonst passe ich da ja gar nicht durch. 4 Pyramiden waren zu durchkrabbeln, es war nur noch Kalt. Weiter ging es zu einem LKW unter dem wir durch durften und dann mal wieder: Wasser!!! Nicht schon wieder. Eine ausgehobene Grube, Baustahlmatten oben drüber, Platz zum Luftholen begrenzt. Auf dem Bauch oder auf dem Rücken durch? Diese Frage stelle ich mir immer wieder. Naja, versucht auf allen Vieren. Der Kopf blieb über Wasser, alles andere war im Wasser. Irgendwie kam ich da auch wieder raus, Schnappatmung inklusive.

      Dann hieß es nur noch: Auslaufen bis ins Ziel, Krämpfe wegdrücken und Augen zu. Wir sind zu Viert über die Ziellinie, es hat richtig Spaß gemacht, und die Kälte wurde mit einem heißen Glühwein und einer Warmen Dusche bekämpft.
    12 Wochen Griffkraft Trainingsplan für Hindernisläufer

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