Erfahrungsbericht Wildsau Dirtrun Salzburg 02.09.2017

    • Erfahrungsbericht Wildsau Dirtrun Salzburg 02.09.2017

      Auch wenn es etwas länger gedauert hat, hier noch ein kurzer Bericht über obiges Event.


      Zuerst die Fakten. Man hat die Wahl zwischen 3 Distanzen:


      Fun: 5+ km, 1 Runde (kleine Wildsau Finisher Medaille)

      Advanced: 10+ km, 2 Runden (große Wildsau Finisher Medaille)

      Extreme: 20+ km, 4 Runden (große, doppelte Wildsau Finisher Medaille)


      Ich persönlich bin eigentlich kein Freund von Runden laufen, da ich mit zunehmender Anzahl die Lust und Motivation verliere (kennt man ja alles schon ;) ). Hat allerdings den Vorteil, dass man auch eher aussteigen kann und trotzdem die dann entsprechende Finishermedaille bekommt. Da es der erste Hindernislauf für meine Frau war und wir ihn gemeinsam absolvieren wollten, haben wir uns für die 2 Runden entschieden.

      Bei der Anmeldung hat man die Wahl zwischen dem Standard und dem Premium Paket (= Standardpaket + Finisher Shirt, Premium Registration Lane und Premium Startblock). Der Aufpreis sind zwar nur 11,- Euro, aber da ich schon genug Shirts besitze, habe ich auf das Premiumpaket verzichtet.

      -> Lessons Learned: Die Standardregistrierung wurde von 2 Personen durchgeführt, was durch ein hohes Aufkommen zu langen Wartezeiten geführt hat. Außerdem schließt die Registrierung 2h!!! vor dem Start, was v.a. bei dem Wetter echt nervig war. Beim nächsten Mal gibt’s daher wahrscheinlich Premium.


      Die Anmeldung finde ich recht kompliziert, da man erst einmal einen Account benötigt, dann einen Voucher kauft (aber schon zu einem speziellen Event und Distanz) und diesen dann im 3. Schritt einlösen muss. Da im Vorfeld des Laufes ziemlich häufig auf die Wichtigkeit des Einlösens hingewiesen wird, gehe ich davon aus, dass es oft vergessen wird. Das könnte man einfacher lösen.

      Gut fand ich die Möglichkeit, im Vorfeld den Haftungsverzicht und Lichtbildausweis online hochladen zu können. Das spart Zeit und Papierkram vor Ort.
      Für das persönliche Gepäck gab es bei der Anmeldung einen großen Müllsack plus Startnummer zum Aufkleben, den man dann in einem extra Raum aufhängen konnte. Das lief zwar ohne Volunteers / Aufpasser, aber ging problemlos vonstatten. Die eigene „Startnummer“ mit Zeitmessungschip war eine Art Schaumstoff, den man sich mit Klebeband um den Knöchel tapen musste.

      Zum Lauf an sich: leider gab es genau an dem Tag einen Temperatursturz auf rund 10° plus Dauerregen. Der Start erfolgte in Wellen mit je rund 25 Leuten wobei der zeitliche Abstand nicht ganz klar war und auch die ersten Startzeiten irgendwie nicht mit den im Vorfeld kommunizierten übereinstimmte. Vielleicht wollte man aber auch einfach die Teilnehmer nicht zu lange frieren lassen und ließ sie daher etwas eher „aus dem Stall“.

      Passend zum Wetter durfte man direkt nach der Startlinie erstmal in ein Wasserbecken. Aber da im Anschluss direkt ein Krabbelhindernis kam und es gut die Berge rauf ging, wurde man auch ziemlich schnell wieder warm :D


      Nachfolgend eine kleine Auswahl der Hindernisse, die ich genauer beschreiben möchte:

      Rutsche – hier wurde mehr oder weniger lieblos eine Plane am Hang ausgelegt mit dem Effekt, dass diese ziemlich schnell nicht mehr so lag wie geplant. Durch die vielen Falten und einem kompletten „Gewurschtel“ im unteren Teil habe ich auf die Rutsche verzichtet. Die Gefahr, mit dem Fuß hängen zu bleiben, war mir dann doch deutlich zu groß.
      (vorher - nachher Vergleich, man beachte den oberen Bereich auf dem 2. Bild)


      Hängeleiter – Metallsprossen, die an Stahlseilen zwischen 2 Bäumen gespannt waren. Diese konnte man entweder hängenderweise untendrunter bewältigen oder krabbelnderweise obendrüber.

      Slackline – hier war direkt der erste Querbalken, an dem die ersten Lines gespannt waren, gebrochen. Da insgesamt 3 Stück nacheinander gespannt waren, konnte man aber immer noch die beiden anderen absolvieren.

      Strickleiter – eine „normale“ Strickleiter, die auf 3-4 m Höhe aufgehängt war. Bei der ersten Runde war bereits eine der beiden Halterungen von einer Leiter abgerissen, bei der 2. Runde waren es schon 2 Leitern, die einseitig runter hingen. Damit schon das 3. kaputte Hindernis und diesmal mit äußerst gravierender Verletzungsgefahr (ich möchte nicht da oben hängen, während plötzlich eine Seite abreißt).



      Ansonsten gab es die üblichen Verdächtigen wie Krabbelhindernisse, Kletterhindernisse (Netze, Wände), Wasserbecken/Tümpel, Sandsack tragen (wobei irgendwie die Füllung vergessen wurde, so leichte Sandsäcke habe ich noch nie erlebt), ein Stromhindernis ohne Strom (?), Reifencontainer und Matsch, Matsch, Matsch. Da das Motto des Laufes „Goooooo Gatsch“ (=Matsch auf Deutsch :D ) ist, gibt es eh schon viel Matsch. Aber durch das Wetter war die Strecke fast durchgehend matschig und daher griffige Schuhe Gold wert. Außerdem ging es auch sehr viel querfeldein den Berg rauf und runter, wodurch selbst gute Läufer eine Runde kaum unter 50 Minuten schafften. Am Ende zeigte mein GPS ca. 5,7km pro Runde mit etwa 250 Hm. Im Ziel gab es die Medaille dann nicht wie gewohnt (und verdient) um den Hals gehängt, sondern man musste sie sich an einem Stand abholen.


      Verpflegung gab es natürlich auch unterwegs und zwar ausreichend (Wasser, Iso, Bananen, Energy Riegel wenn ich mich recht erinnere). Da in meiner zweiten Runde dann sehr viele Fun Läufer dazu kamen (die deutliche Mehrheit der Teilnehmer läuft nur die eine Runde), gab es leider einige Staus. Allerdings muss man zugutehalten, dass die Advanced/Extreme Läufer problemlos vorgelassen wurden. Einige haben die Hindernisse allerdings auch komplett ausgelassen, aber wie immer – Jeder wie er mag und meint.


      Die Duschen bestanden dann zwar nur aus einfachen Schläuchen, aber zumindest war das Wasser entgegen der Erwartung zumindest lauwarm und man stand geschützt in einem Zelt.

      Als Fazit war der Lauf anstrengender als gedacht und meines Erachtens für Einsteiger nicht unbedingt zu empfehlen. Die Organisation ist ok, aber an einigen Stellen verbesserungsbedürftig. Schlecht finde ich, dass es auf der Strecke kaum Personal gibt, die bei den Hindernissen einweisen bzw. diese auch überwachen. Und damit kommen wir zum absoluten No Go dieser Veranstaltung, die Sicherheitsvorkehrungen. Nicht nur, dass man sich bei einigen Hindernissen - wie bereits geschrieben - ernsthaft verletzen kann, es fehlt auch das Personal, um in einem solchen Fall dann Hilfe zu leisten bzw. einen Arzt zu rufen. Bei einer Laufserie mit 7 Läufen im Jahr über ganz Österreich verteilt, erwarte ich einfach deutlich mehr.


      Da der Lauf aber bei mir um die Ecke stattfindet, werde ich ihm wohl nächstes Jahr noch eine Chance geben und hoffen, dass der Veranstalter nachbessert.

      Falls ich was vergessen oder falsch bewertet habe, bin ich für Ergänzungen offen und dankbar. Waren ja noch ein paar Andere aus dem Forum anwesen beer
      Eat Pasta, run fasta. Iss Nutella, lauf schnella!
    12 Wochen Griffkraft Trainingsplan für Hindernisläufer

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