Erfahrungsbericht Xletix Tirol 29.07.2017

    • Erfahrungsbericht Xletix Tirol 29.07.2017

      Hallo zusammen,

      auch wenn es etwas länger gedauert hat, aber hier nun mein Erfahrungsbericht zum Xletix Lauf in Tirol mit der Besonderheit, dass ich in der Icebug Challenge – also mit Zeitnahme – mitgelaufen bin. Da mich der Lauf echt begeistert hat, schreibe ich etwas ausführlicher :)


      Der Lauf an sich besteht wie bekannt aus 3 Distanzen mit den folgenden Daten:

      S: 6km mit 242Hm

      M: 15km mit 968Hm

      L: 21km mit 1389HM


      Klasse fand ich, dass man die 3 Distanzen nacheinander abläuft, also können auch gemischte Teams wunderbar gemeinsam laufen (abgesehen vom Zielsprint natürlich). Außerdem gibt es 3 Möglichkeiten, am Lauf teilzunehmen:

      • die „normalen“ Läufer ohne Zeitnahme inkl. Teamaufgaben und –gedanken
      • die „Race“ Variante mit Zeitnahme und Jeder für sich. Gegenseite Hilfe ist verboten, nach 3 vergeblichen Versuchen pro Hindernis wird einem das „Race“ Armband abgenommen und man fällt aus der Wertung (darf den Lauf aber natürlich ganz normal beenden)
      • die „Elite“ Variante - eine verschärfte Race-Version. Hierfür muss man sich wohl bewerben, wobei ich die Kriterien nicht kenne. Man hat wohl eine unbegrenzte Anzahl an Versuchen pro Hindernis, aber wird an einigen Stellen nochmal deutlich mehr gefordert, dazu aber später mehr

      Geplanter Start war 10 Uhr, also trudelte ich kurz nach halb 9 am Gelände ein. Allzu viel los war noch nicht und die Orientierung war wie meistens bei Xletix recht einfach. Also voller Vorfreude zur Anmeldung, da ich dieses Mal ja die „Express Lane“ nutzen durfte. Aber denkste, leider gab es nur 2 „Schalter“ mit Ausgabe der Transponder gegenüber einem guten Dutzen für alle anderen Läufer ohne Zeitnahme. Was zur Folge hatte, dass die Wartezeit für uns deutlich länger war und unsere Schlange immer länger wurde. Damit hätten wir aber auch schon so ziemlich den einzigen Kritikpunkt der Veranstaltung abgehakt, der Rest war top wie immer!

      Vor dem Start gab es das obligatorische Warm-Up und die Regeln wurden erklärt. Dann ging es sofort eine kleine Anhöhe hinauf, die Elite durfte hier bereits die ersten Steine nach oben schleppen. Anschließend durfte man sich erstmal ein wenig warm laufen bevor es zu den ersten Hindernissen ging. Nr. 1 war „Team Tug“, also im Team einen Traktorreifen ziehen. Das fiel für Race und Elite logischerweise aber aus, wir „durften“ die Reifen einfach links liegen lassen. Beim 2. Hindernis „Team Twister“ geht es dann über nasse Rollen bzw. für uns einfach drunter durch (wobei meines Erachtens drüber zwar schwierig aber auch möglich wäre). Weiter geht es um den Speicher Längental, über eine 3m Holzwand („Wonder Wall 3.0“) und ein Kletternetz („Sporty Spider“) zum wippenden Schwebebalken („Ball Buster“) und dem Reifenstapel („Wicked Wheels“) bevor dann mit dem „High Hole“ die erste wirkliche Herausforderung kommt. In 2m Höhe befindet sich ein Loch, durch das man sich hoch- und durchziehen muss. Anschließend kam „Crew Carry“, bei dem man ein Teammitglied auf einem Reifen sitzend trägt. In unserem Fall musste sich einfach jeder Mann 2 Reifen (Frauen einen) schnappen, um sie eine Runde zu tragen. Dann ging es noch fix unterm Stacheldraht („Barbwire Battle“) durch, bevor es für die S-Distanz auch schon auf die Zielgerade ging. Hier warteten mit „Rotten River“ und „Muddy Maniacs“ noch zwei Schlammbäder, sowie mit „Freak Froster“ ein Eisbad und ein Schaumbad („Foam Fest“). Kurz und knackig standen gerade 38 Minuten auf der Uhr, aber jetzt sollte es auch erst richtig losgehen :)


      Als Hindernis Nr. 13 kam „Beasty Balance“, bei dem man sich über eine Strickleiter auf einen 3m hohen Schwebebalken zieht und am anderen Ende an einer Stange wieder runter rutscht. Ein Hindernis, das v.a. Konzentration verlangt wenn man nicht abrutschen und runter fallen möchte. Anschließend ging es auf eine kurze Stadionrunde, die mit der „Speed Slide“ (eine Wasserrutsche, die ich diesmal besonders steil und somit spaßig fand) eingeläutet wurde und durch den „Super Swing“ kurz unterbrochen wurde (wobei der Schlammgraben diesmal nur aus Sand bestand). Nach dem „Burpee Boulevard“ kam dann der erste nennenswerte Anstieg hoch zur kleinen Staudammspitze. Das Zwischenziel des Staudamms fest im Blick ging es aber erstmal wieder etwas abwärts zur „Power Pipe“. Diese 4,5m hohe und sehr rutschige Quarterpipe war der befürchtete Knackpunkt des Laufes für mein Race-Armband, wobei das vor Ort relativiert wurde. Nach 3 Versuchen durfte man als Ersatzhindernis 30 Burpees machen und dann mit Armband weiterlaufen. Finde ich eine faire Lösung, da wohl nur etwa 10% der Läufer dieses Hindernis wirklich allein schaffen. Wobei ich die Damen da mal außen vor lasse. Aufgrund des doch sehr langen Seiles, welches sie nutzen dürfen, ist dieses Hindernis für Frauen ungleich einfacher. Bei mir haben im letzten Anlauf knappe 5cm gefehlt, da machen sich die kurzen Arme dann leider doch bemerkbar. Leider kann man dieses Hindernis auch nicht wirklich trainieren, vielleicht würden griffigere Schuhe helfen?

      Glücklich, das Armband behalten zu dürfen, ging es dann wieder bergauf bis zum höchsten Punkt fast bis zur „Mute“ auf etwa 2370m. Hier tat sich dann ein super Blick auf den Finstertal Stausee auf, zu dem es auch direkt wieder runter und nach „Hit the Hole“ über die Staumauer ging. Am Ende stand dann die Boulder Box bevor es mit einem wundervollen Blick auf den bevorstehenden Berg der L-Distanz wieder runter nach Kühtai ging, nur unterbrochen vom „Clumsy Cliffhanger“ und dem „Shoulder Smasher“ (wobei wir natürlich statt einem Teammitglied wieder zwei 5m Eisenstangen – Frauen eine – tragen durften). Unten angekommen kamen die „Instable Islands“ und „Insane Invert“ bevor sich die M-Läufer Richtung Ziel verabschiedeten und wir den nächsten Berg erklimmen durften.


      An dieser Stelle meinen tiefen Respekt an die Elite Läufer, die diesen Berg (ca. 2km und über 300Hm) mit Sandsack erklimmen durften. Oben wartete dann „Jungle Jumper“ (ein klasse Hindernis, bei dem man von Seil zu Seil schwingt), „Operation Overweight“ (bei dem wir dann auch endlich Sandsäcke tragen durften) und das „Tough Trio“, das mit der letzten 2,60m hohen Wand wieder eine besondere Herausforderung für kurze Arme bietet. Diese Wand konnte ich zwar meistern, habe aber viele (fast) scheitern sehen. Wieder bergab fast in Kühtai kamen dann noch die „Tricky Tunnels“, die „Rocky Ropes“ und „Battle Bars“. Bei „Creepy Crawl“ krochen wir nochmal 50m bergauf bevor es über die „Slippery Slope“ auch für uns auf die Zielgerade ging. Hier wartete nur noch das „Triple Trauma“ bevor wir nach etwa 3,5h im Ziel waren.


      Zusammengefasst hat Xletix wieder bewiesen, wieso sie (meiner Meinung nach) zu den besten Anbietern im OCR gehören. Das Event war top organisiert, es gab ausreichend Verpflegungsstellen (mit dem bekannten Xletix Manko, das es nur Wasser und ab und zu Bananen gibt), die Strecke war super ausgeschildert und an jedem Hindernis ausreichend Betreuer für die Einweisung und Kontrolle bzw. natürlich auch für den Notfall falls etwas passiert. Da auch das Wetter bei sonnigen gut 20° super mitgespielt hat, konnte man nahezu während des gesamten Laufes ein fantastisches Alpenpanorama genießen. Dagegen muss sogar Spartan Tirol einpacken und vom Gelände war dieser Lauf bisher für mich das absolute Highlight (Trailruns zählen natürlich nicht ;) ). Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder mit dabei, dann vielleicht auch mit etwas mehr Speed und weniger Panorama-genießen pump

      Fragen und Ergänzungen sind natürlich gern willkommen :)
      Eat Pasta, run fasta. Iss Nutella, lauf schnella!
    12 Wochen Griffkraft Trainingsplan für Hindernisläufer

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