Skip and Crawl 2017

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  • Das kleine Villenbach in Bayern.

    Wir kommen am Sportplatzgelände an. Eine Parkgebühr gibt es nicht, obwohl extra eine Wiese für die Autos freigeräumt war.
    Wir sind quasi schon direkt am Gelände und wir müssen keine 10 Meter gehen, um zur Anmeldung unserer Startunterlagen in einer kleinen Sporthalle zu kommen. Von hier watscheln wir zum Startbereich, der sich hinter der Sporthalle befindet. Hier versuchen wir unseren Autoschlüssel irgendwo unterzubringen, da uns die Leute der Startunterlagenausgabe ratlos an Herren in Orangen T-Shirts vom Orga-Team weitergeleitet haben. An der Hütte für Trank und Speisen wird spontan eine Schlüsselabgabe eingerichtet. Hier ein Plus-Punkt an die Veranstalter, dass sie sofort so offen und einfach auf das Problem reagiert haben. Plastikbeutel, Zetteldran mit der Startnummer, Zack — fertig.

    Die 5km Läufer sollten eigentlich um 15:00 Uhr starten. Hier startet allerdings erst das Warm-Up. Aber hey! halb so wild. Das Warm-Up ist wirklich mal gut von Intensität, Übungsauswahl und Gesamtlänge aufgebaut. Die Lautstärke des Animateurs hätte hier gerne etwas mehr aufgedreht werden können, da doch einiger Gesprächslärm herrscht. Jetzt kommt aber das eigentliche Problem … wir dachten, dass wäre nur das Aufwärmen der 5km-Läufer, aber dies war einschließlich auch für uns 10km-Läufer gedacht. Somit wird das Aufwärmen für fast alle, die die längere Strecke laufen sehr kurz und endet in ein bisschen Schulter- und Fußkreisen.
    Die Startwelle von ca. 100 Läufern wird in 20er Wellen losgelassen, um Stau an den Hindernissen zu vermeiden, was auch sehr gut klappt.



    Die ersten Hindernisse lassen auch nicht lange auf sich warten.
    Container sind zu zusammengestellt und man muss hochklettern. Hilfe geben ist natürlich erlaubt, aber die Höhe ist auch gut alleine bezwingbar.

    Über eine Straße rüber und direkt das nächste Hindernis.

    Im Seitengraben vom Weg ist mehrere Meter eine Plane ausgelegt, die mit einem Netz überspannt ist. Hier gilt es unter dem Netz durchzukrabbeln, mit einem kleinen Extra: Den Kinder wurden Wasserspritzer in die Hände gedrückt und die feuern natürlich voller Freude auf alles was krabbelt … und vor allem auf die Mädels, wie ich direkt an eigenem Leib erfahren darf. Ich komm gerade an, fängt einer der Jungs an zu Jubeln, dass da ein Mädchen ist und ich bekomme gefühlt, dass dreifache an Wasser ab. :D
    Dann folgt ein Hindernis, dass ich so noch nicht gesehen habe.
    Es gibt eine Wackelplatte, über die man gehen muss. Aber da das so zu einfach wäre, hängen in unterschiedlicher Höhe Sandsäcke herab, durch die man sich zusätzlich kämpfen muss.
    Anschließend folgten Holzwände zum oben durch und untendurch klettern.



    Dann gilt es einen kleinen Fluss zu überqueren, entweder via Slackline (zu der auch ein weiteres Seil gespannt ist, um sich festzuhalten) oder alternativ durchzuschwimmen. Bei den Temperaturen nehmen wir freudig die direkte Abkühlung dankbar entgegen und springen ins kühle Nass.



    Anschließend dürfen wir unter einem Drahtzaun durch eine menge nassen Matsch klettern. Habe ich schonmal erwähnt, dass ich Matsch mag?
    Hier auch sehr lustig ausgedacht, folgt direkt ein weiter Zaun zum unten Durchklettern, diesmal aber durch ein Bad aus Sägespäne. MrKauz hatte die sehr passende Beschreibung „Geteert und gefedert.“ gefunden.



    Es geht weiter und wir erklimmen weitere Holzwände, die alle sehr gut alleine machbar sind. Irgendwie mittlerweile auch ein sehr liebgewonnenes Hindernis von mir, daher freue ich mich über jede wegversperrende Wand.



    Die Laufstrecken werden jetzt immer etwas länger.
    Es folgen niedrige Bauzäune, die in einem Dreieck aufgestellt sind. Mit wirklich Schwung traue ich mich da nicht drüber, da diese teilweise von den vorherigen Läufern verbogen sind und diese auch eine gewisse federnde Eigenschaft haben. Also irgendwie drübergewurschtel — vielleicht geht das in Zukunft auch mal eleganter.



    Im Slalom geht es den Hang an Bäumen und Wurzeln vorbei hoch und runter.

    Und weil das viel zu einfach war geht es dann einen richtig steilen Hang hoch, den man sich an einem Seil hochzieht (hier war das Seil wirklich nötig). Darauf folgen Holzbalken über die man balancieren muss, Reifen durch die man tippeln muss, eine Slackline, die an drei Bäumen entlang gespannt ist, ein paar Wände diesmal zum Drübelklettern (etwas höher, auch mit einem Seil wohl als Hilfe gedacht, allerdings fand ich es nach kurzem ausprobieren ohne einfacher).



    Dann werden wir zweimal von Streckenhelfern vorgewarnt, dass jetzt gleich „Die Schlucht“ kommt und wir bitte vorsichtig laufen sollen. „Die Schlucht“ war eine mega geile Location, wie man sie sich öfters wünscht. Ich mir zumindest. ;) Mitten im Wald zwischen zwei Hügeln, hatte man eine Art langen Graben ausgehoben, als ob sich in der Vergangenheit Wasser durchgefressen hätte und somit eine Art vertrockneten tiefen Rinnsal und gelegentlich tiefe Löcher hinterlassen hätte, in denen man ohne Probleme verschwinden konnte. (Gut ganz so tief nicht, aber man wollte trotzdem nicht abschmieren.) Ganz ehrlich, ich kann wirklich nicht sagen, wie von der Kulisse vorher da war und wie viel künstlich geschaffen worden ist. Trotz der tiefen Furche war ein kleiner, schmaler Pfad übrig geblieben, den man spielerisch an Wurzelwerk vorbei und unter umgefallenen Bäumen durchlaufen konnte. Für mich hat nur gefehlt, dass Jack Sparrow an einer Liane über uns hinweg schwingt.

    (Bauphase)

    Später geht es einen weiteren steilen Hang einige Meter mitten durch den Wald hoch — diesmal ohne Seil, mega anstrengend aber genau das was es bei einem Hindernislauf geben sollte.
    Wir kommen aus dem Wald heraus und einen ganzen Hügel runter wurde eine Planenrutsche ausgelegt. Richtig gut! Nach der Anstrengung erstmal den Hügel runterrutschen, um unten dann festzustellen, dass man wieder hochlaufen muss. :D

    Wir laufen langsam dem Startgebiet entgegen und an ziemlich jeder Kreuzung gibt es Streckenhelfer, die einem zusätzlich zu den Pfeilen den Weg deuten und einen anfeuern. Selten … eigentlich noch nie so durchgehen gut motivierte Streckenhelfer gesehen. Aber gut, war auch ein kleines Event und für kurzes Quatschen im Vorbeigehen war immer Zeit, da wir am Kilometer drei gefühlt die einzigen Läufer weit und breit waren, bis auf den einen Einzelläufer namens Thomas dem wir uns angeschlossen habe. Thomas wohnte drei Dörfer weiter weg und bestätigte unseren Eindruck, dass sich so ziemlich alle hier untereinander kennen. Mit unserer Anfahrt aus Darmstadt waren wir wirklich Exoten bei diesem Lauf. =O

    Richtung Start-/Zielgebiet geht es noch einmal über die Wackelplatte mit Sandsäcken im weg und wir werden wieder unter das Netz im Graben geleitet, dann über die Container vom Anfang drüber und dürfen dann über ein Hindernis, das aus aneinander geschnürten Reifen besteht drüber klettern.
    Ab hier geht es ins Zielgebiet, wo noch mal eine Ladung Hindernisse bezwungen werden will.



    Wir klettern in einen Container, der mit Eiswasser gefüllt sein soll — allerdings ist durch die Temperaturen das Wasser nicht mehr wirklich eiskalt. Anschließend klettert man über wild übereinander geworfene Autoreifen. Dann zwängen wir uns unter Planen durch, die von oben mit Wasser beschwert sind. Ein weiteres Kriechhindernis folgt: unter einem Zaun durch, diesmal einen vorgeebneten Weg an Reifen entlang.
    Nun kommt ein Hangel-/Slackline-Hindernis. Hangeln für die Herren, Slackline mit herabhängenden Sandsäcken für die Damen. Habe ich auch noch nicht erlebt, dass dies so unterteilt wurde. Daran merkte man gut, dass der Veranstalter die Hindernisse so konzipiert hatte, dass jeder alles schaffen konnte. Ich bin mir um ehrlich zu sein nicht mal sicher, ob es Strafen für nicht geschaffte Hindernisse gab (Ich kann es mir nicht vorstellen).
    Es folgt ein Balken etwas über Hüfthöhe, über den man drei mal drüberspringen und untendurch soll. Dann sind Reifen zu einem Tunnel zusammengestellt, durch den man durchklettern soll. Irgendwie gaaaar nicht mal so einfach.

    Und zu guter Letzt ist über ein Becken, dass mit fluffigen Schaum gefüllt ist ein Netz gespannt unter dem man sich durchmühen muss, um dann in die Ziellinie zu laufen und sich glücklich seine Medaille abzuholen.

    In der Sporthalle gab es Duschen, mal mit angenehmer Wassertemperatur. Warm war es nicht unbedingt, aber man ist anderes gewohnt :P

    Insgesamt ist Skip & Crawl mehr in der Kategorie Spaßlauf einzuordnen. Viele Läufer sind auch in Avengerskostümen und den — aus irgendeinem Grund der Szene mittlerweile angehörigen — rosa Tütüs gestartet. Die Hindernisse und die Strecke waren mit bedacht und ich glaube auch etwas Liebe ausgewählt. Durch Moor und über Zweigbett. Durch Fluss und Wald. Und dementsprechend hat es mega Spaß gemacht! Gerne wieder!

    Anmerken möchte ich auch, dass es überall Streckenhelfer und Sanitäter gab. Nicht nur an Hindernissen, die einer Erklärung bedurften. An Stellen wo einfach die Gefahr groß war, dass man umknickt waren Sanitäter postiert. An 95% der Kreuzungen standen Streckenhelfer. Auch in der „Die Schlucht“ waren entlang nochmal zwei Aufpasser extra verteilt positioniert. Die Hindernisse wurden immer erklärt. Auf geraden Strecken waren zwischendurch einfach Helfer postiert, falls es Probleme gab und es wurde immer gerne mitgeholfen und angefeuert. Einfach mega!
    Ansonsten würde ich einfach nur empfehlen für nächstes Jahr einen Schlussläufer mitzuschicken, weil wir mehrfach gefragt wurden ob wir die Letzten seien, aber nach uns wohl noch ein paar gefolgt sind und niemand so wirklich wusste, wann alle angekommen sind.

    Die Menge der Hindernisse hat sich bei weitem mehr als 20 Stück angefühlt und es war eine tolle Mischung aus verschiedenen Elementen. Die Laufstrecke von 10km war am Ende knapp 9km, aber bei der Dichte und Menge an Hindernissen absolut verzeihbar. Bei mir sowieso :D

    Man hat wie immer super nette Leute kennengelernt und ich glaube, man kann mir meine Begeisterung für dieses „kleinen“ Lauf rauslesen.
    Mit 25 Euro Startgeld für 10km Laufen einfach krass, was dort auf die Beine gestellt wurde.
    Somit verbleibe ich mit dem Gruß, den ich selten so oft in meinem Leben verwendet habe:
    Servus!




    p.s. Ich habe mich bei den Bildern mal bei der Facebook-Seite von Skip and Crawl bedient.
    I'm sure it seemed like a good idea 4 months ago.

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Kommentare 1

  • Raini -

    Toller Bericht Gismoe!

    konnte eben beim Durchlesen den Lauf nochmals revuepassieren lassen. Im Grunde hast Du schon alles wichtige erwähnt,
    was die Orga und Streckenposten anbelangt. Habs dem Team von S&C auf FB schon geschrieben, dass es fürs erste Mal ne klasse
    Veranstalltung war.

    Was das Aufwärmen anbelangt, ist es mir auch so ergangen. Hab paar Bilder von den 5km-Läufern gemacht, und als ich zurück
    zum Start lief, ist mir die erste Gruppe schon entgegen gekommen. Okay, dann halt aufwärmen auf den ersten Metern oder an der Sonne :)

    Zur "Schlucht" will ich noch erwähnen, dass da nichts ausgehoben wurde ;) Es handelt sich um eine, bei uns im Einzugsgebiet der Donau
    normal auftretende Geländeformation. Dass diese aber so gekonnt in den Lauf mit eingebunden wurde war klasse!

    Was ich mir aber gewünscht hätte, wäre gewesen, dass man das kleine Flüsschen (Zusam), in dem ich vor ca. 35 Jahren schwimmen gelernt habe ;-),
    öfters mit in die Strecke miteinbindet. Die Lokation hätte es erlaubt. Denn wenn man nicht wie ihr , ich und viele andere die "Abkürzung" genommen hätte,
    wäre das Potential nicht ausgeschöpft geworden. Auch in Kombination mit den darauffolgenden Hindernissen wars toll. Wasser, Schlamm und Sägemehl
    (wird bai uns so genannt) - eine Wohltat für die Haut :)

    Ein Hinderniss, welches ich auch noch mehr herausheben möchte war die "Planenrutsche". Ich fand dieses Teil sau cool! Bin mit Anlauf, aufm Bauch
    runtergerutscht - high Speed :) Hatte schon Angst dass, es mir meine Kontaktlinsen rausspült. Während des Rutschens hab ich mir dann den "Auslauf"
    der Rutsche angesehen - Scheiße - die Plane (ca.50m) endet ja nur in der Wiese und ich hab lediglich ne kurze Hose an - das wird böse enden! Hab mich dann
    schon auf das Schlimmste vorbereitet, nachdem sich im Auslaufbereich auch noch zu meinem Entsetzen eine Starterin (auf dem Boden liegend) aufhielt.
    Der Übergang von Plane zur Wiese war aber halb so schlimm, da das herabfließende Wasser das Erdreich und Gras schon aufgeweicht hatte. Aber halt,
    da war ja noch jemand ;) An dieser Stelle möchte ich mich unbekannter Weise bei der Dame entschuldigen, die ich in vollem Tempo umgesäbelt habe.
    Sie hat es mit Humor genommen, da ich Sie erneut in den Matsch befördert habe und ihr und mir nichts passiert ist.....

    Also Abschließend - fürs erste Mal ein echt tolles Event und das für 25€.

    Im Ziel hab ich dann noch paar hier ausm Forum getroffen, was mich auch sehr gefreut hat.

    Servus und an schönen Tag.

    Rainer

12 Wochen Griffkraft Trainingsplan für Hindernisläufer

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