Strongmanrun Nuerburgring 2016

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  • Strongmanrun am Nürburgring 2016


    Hindernisläufer müssen früh aufstehen können, das habe ich bereits mehrfach gelernt. Vor allem wenn es (mal wieder) über 500 Kilometer bis zum Event zu bewältigen gilt.
    Heute sind wir mit Claudia und Mike, zwei meiner Happy-Spartans-Teammitglieder zum Strongmanrun von Fishermen´s Friend unterwegs, unterwegs zum Nürburgring in die schöne Rheinland Pfalz.

    Nach vielen Stunden Autofahrt erreichen wir das gigantische Gelände des Nürburgrings und ich bin geplättet! Das ist alles XXXL hier!
    Riesige Hallen, ein riesiges Gelände und riesige, scheinbar nicht enden wollende Menschenmassen. Hoch über dem Gelände trohnt die Nürburg, die Namensgeberin des Geländes, als trotzige Festung. Die Rennstrecke "Nürburgring" gibt es bereits seit 1927, wurde jedoch seit dem unzählige Male renoviert, verändert und erneuert. Der Strongmanrun findet bereits zum zehnten Mal hier statt.

    Heute gilt es für Claudia und Mike insgesamt 12km mit 17 Hindernissen zu bewältigen, ich darf mich an der Langdistanz, also 24 Kilometer und 34 Hindernisse, versuchen.
    Die Registrierung funktioniert problemlos, die Veranstalter können große Veranstaltungen, das wird schnell klar. Die Wartezeit bis zum Start vertreiben wir uns auf dem Gelände und bald schon warten wir, angeheizt durch eine Band mit heiserem Sänger, auf den Startschuss.
    Mit lautem Getöse und schönem Feuerwerk werden wir auf die Strecke geschickt, auch wenn das für uns, die wir uns etwa Mittig im Starterfeld befinden, erst ca. 20 Minuten nach dem Startschuss der Fall ist. In großer Menschenmenge und mit kleinen Schritten laufen wir los und unser Rennen beginnt.

    Aufgrund einer Fußverletzung kann Claudia heute nicht schnell laufen, so haben wir ausgemacht, dass ich vorweg laufen soll, schließlich habe ich zwei Runden zu bewältigen. Das ist aber leichter gesagt als getan, denn gerade in der Anfangsphase staut es sich immer wieder, gerade an engen Stellen können wir lediglich gehen. Das Gelände ist erstaunlich hügelig, wenn auch die ganz großen Anstiege fehlen.
    Alle Hindernisse sind für die Masse an Menschen ausgelegt, so dass anfangs kaum Wartezeiten entstehen. Große Heuballen zwingen uns zum Hochklettern auf ca. 3 Meter Höhe, dann wieder hinunter, einen Tunnel durchkriechen und wieder hoch.
    Wir laufen weiter und müssen unter einem Stacheldrahtparcour hindurchkrabbeln. Dieser Parcour ist zweigeteilt. Die erste Hälfte ist das große Krabbeln angesagt, auf der zweiten Hälfte hängen Drähte herunter. Diese sind (meistens) mit Strom gefüllt, so dass man gerne auf eine Bekanntschaft mit ihnen verzichtet. Aber der Veranstalter hat sie so aufgehängt, dass ein Ausweichen nicht allzu schwer ist.

    Wie sich das gehört, müssen wir durch tiefe Schlammgruben mit rutschigen und steilen Böschungen. Kraftraubend aber schön. Auch eine Schaumarea gibt es in der wir bis zur Hüfte im weißen Schaum versinken. Es sieht total lustig aus, wenn man hunderte Läufer mit weißen Füßen vor sich laufen sieht :D


    Auch wenn ich aufgrund der vielen Läufer auf der Strecke kein Tempo aufnehmen kann vergeht die Zeit wie im Flug. Leider gibt es auch ein Hindernis das zu viel Ärger führt, da extrem lange Wartezeiten entstanden sind. Es handelt sich dabei um ein Cargonet welches auf einen Container führt, von dort über ein zweites Cargonet zu einem weiteren Container und dann wieder hinab. Hier stauen sich die Leute und wir hatten fast 20 Minuten Wartezeit bis wir endlich weiterlaufen können. Das ist wirklich optimierungsfähig.
    Besonders gut gefallen mir die Wasserrutschen bei denen man mit einem richtigen Karacho hinunterbrettert und dann eine nasse Wasserlandung genießen kann. Ich gebe zu, dass mir ein Schwall (gefühlt) bis in die Nebenhöhlen gekrochen ist. Es gibt Reifen zu überspringen, Hindernisse zu überklettern, Röhren zum Durchkriechen, Rutschen und riesige, mit Cargonets ausgelegte Container zu überwinden. In der Nähe des Zielbereiches haben die Veranstalter einen Riesigen Aufbau aus Schiffscontainern vorgenommen, für mich wirklich beeindruckend, da diese locker 6 Meter hoch sind!

    Naja, die erste Runde habe ich geschafft und ich gebe zu, dass ich überlege ins Ziel zu laufen und „nur“ die Kurzdistanz zu absolvieren. Aber mein Schweinehund ist schnell geschlagen und wenig später befinde ich mich auf der zweiten Runde. Die Sonne brennt, es ist warm und die Verpflegungsstationen sind reichlich, oft zu reichlich gefüllt. Es sind so viele Menschen hier, dass ich beschließe ohne Wasser weiter zu laufen. Eigentlich blöd, denn für eine schnelle Zeit hätte ich mich beim Start vorne hinstellen müssen, also spielen die wenigen, verlorenen Minuten eigentlich auch keine Rolle, aber der Ehrgeiz siegt zugunsten einer trockenen Kehle.


    Die Hindernisse wiederholen sich natürlich, und nun stehe ich wieder vor dem kalten Wasserbecken (1,70m Wassertiefe). In der ersten Runde habe ich gelernt, dass man sich rechts halten muss, da auf der linken Seite eine extreme Gegenströmung herrscht. Keine Ahnung wie diese zustande kommt, aber ich konnte in der ersten Runde gegen diesen Wasserdruck kaum vorwärts schwimmen! Dieses Wissen hilft mir jetzt extrem weiter, denn nun brauche ich nur noch einen Bruchteil der Zeit um durchzukommen. Kalt ist es aber trotzdem, gut dass die Außentemperaturen sehr angenehm sind.
    Ich laufe, klettere, krieche, springe und sehe das Ziel vor mir! Laute Partymusik begleitet mich und auch Claudia und Mike sehe ich kurz vor dem Ziel stehen und mir zuwinken. Strike! Ich erhalte meine Medaille und bin stolz, meinen ersten Strongmanrun gefinished zu haben. 34 Hindernisse für meine Aktion „1000 Hindernisse statt der Couch“, ein colles T-Shirt und die Medaille. Auch Claudia und Mike sind gesund und erfolgreich gewesen.
    Ein wahrer Luxus erwartet mich bei den Duschen, denn es gibt warmes Wasser! :thumbup: Das ist richtig selten, ein Hindernislauf mit warmem Wasser…aaah.

    Fazit:
    Der Strongmanrun ist meiner Ansicht nach vor allem für Einsteiger in das Hindernislaufen der richtige Lauf (dann aber die Kurzdistanz wählen). Ambitionierte Sportler sollten sich ganz vorne beim Start hinstellen, dann kann man auch beim Strongmanrun auf Tempo gehen. Bei diesem Lauf kann man richtig Spaß haben, denn jedes Hindernis ist machbar und sicher aufgebaut. Das Drumrum stimmt und ich habe aus sicherer Quelle gehört, dass die Party super gewesen sein soll! Es ist halt das "Original".
    Optimierungsfähig sind die Verpflegungsstationen, da sehr lange für ein Glas Wasser angestanden werden musste. Auch zwei Verengungen bei denen die Läufer lange stehen mussten könnten durch eine andere Streckenführung vermieden werden.

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