Finale Rothaus Mudiator in Schluchsee

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  • Mudiator – Das Finale in Schluchsee




    In der Onlinepresse habe ich dieses Jahr immer wieder von dem „Mudiator“ gelesen, immer war die Berichterstattung voll des Lobes über die neue Hindernislaufserie. Meine Neugierde war geweckt, so wollte ich zumindest beim „Finale“ des Mudiators am Schluchsee, im schönen Schwarzwald dabei sein.


    Die Rothaus Mudiator Hindernislaufserie bestand im Jahr 2015 aus drei Läufen (Mannheim, Freiburg und Ulm) und nun sollte der Vierte, das Finale in Schluchsee am Sonntag, den 28. September (Hochschwarzwald) hinzukommen.

    Hier findet ihr übrigens eine kurze Vorstellung des Mudiator.
    Die Website findet ihr unter mudiator.com.


    Es ist noch dunkel, meine Nacht war sehr kurz. Trotzdem fühle ich mit fit und singe mit guter Laune die frühmorgentlichen Lieder aus dem Autoradio mit, während ich geduldig einen Kilometer nach dem anderen Kilometer fahre. Von München bis Schluchsee sind es knappe 400 Kilometer, also bin ich heute Morgen früh (für mich „sehr früh“) aufgestanden.
    Die Straßen sind leer und ich komme gut voran, naja zumindest bis etwa 20 Kilometer vor meinem Ziel. Dort sind einige Straßen gesperrt, so dass die Umleitungen herhalten müssen. Alles kein Problem, ein paar Minuten Verzögerung sind immer eingeplant.


    In Schluchsee lasse ich die Fenster herunter und höre bereits die Musik und den Veranstaltungsmoderator. Diese Akkustik lockt mich direkt zum Eventgelände. Ein Parkplatz ist bald gefunden (die Einweisung funktionierte hervorragend) und ich gehe zur Startnummernabholung.

    Die meisten Läufer haben ihre Startunterlagen bereits postalisch im Vorfeld erhalten, ich war leider mit meiner Anmeldung sehr spät dran, deshalb hole ich meine vor Ort ab. Das klappt aber hervorragend, ich muss keine zwei Minuten warten! Ich frage nach meiner Startzeit und man erklärt mir, dass sich dieses nach der Startnummer richtet. Im gleichen Atemzug ich werde jedoch gefragt „Bist Du heute fit?“. Als ich dies mit einem konsequenten „Ich denke schon“ bestätige sagt mir der nette junge Herr, dass ich gleich um 09:30 mit der Elite starten könne.


    Dabei ist er so überzeugend, dass ich ohne weiter nachzudenken, zustimme. So finde ich mich, etwas 15 Minuten nach meiner Ankunft bereits im Startblock, wieder. Gut, dass sich der Start etwas zehn Minuten verzögert, so kann ich mich wenigstens noch ordentlich aufwärmen. Der Tag heute ist ideal, ca. 10 Grad Außentemperatur und Sonne. Die Stimmung unter den Läufern ist dementsprechend sehr gut, jeder kann es kaum erwarten!


    Der Startschuss erfolgt, und ca. 50 Hindernisläufer begeben sich auf die 16 Kilometer lange Strecke (Hercules-Distanz). Bei dem Mudiator kann jeder Läufer zwischen zwei Distanzen wählen. Die "Legionär"-Distanz ist ca. 8km lang und beinhaltet ca. 25 Hindernisse, die "Hercules-Distanz" ist ca. 16km lang und beinhaltet ca. 50 Hindernisse! Ganz egal ob Hercules- oder Legionär, jeder kann hier an seine Grenzen gehen.

    Das erste "Hindernis" liegt gleich 5 Meter hinter dem Start, ein steiler Anstieg, doch das soll erst der Anfang des ca. 50 Hindernisse umfassenden Parcours werden. Ich darf es schon vorweg nehmen, mir hat jedes Hindernis wirklich Spaß gemacht! Ok, fast! Es gab da in Plastik verschweißte, und übereinander gestapelte Strohballen......da war der Abstieg heftig, da man keinen Halt hatte......


    Wir laufen also los und mein Puls ist viel zu hoch. Das kenne ich bereits, das gibt sich meistens nach ca. 10 Minuten, so soll es auch heute sein. Die ersten Hindernisse wie z.B. eine „Wall“, ein Balancierparcour, Reifenstapel etc. kann ich gut meistern und ich merke, dass mir das Rennen richtig Spaß macht. Die Leute um mich rum sind sehr gut drauf und ich möchte besonders (falls ihr es lest) die beiden verkleideten Römer grüßen! Ihr wart super drauf und es hat Spaß gemacht, mit euch zu laufen!


    Auf den längeren Laufstreckenabschnitten kann ich meine läuferische Stärke einbringen, bei den zahlreichen Anstiegen verliere ich dagegen wieder an Boden auf die anderen Läufer. Es ist wie immer, und natürlich ärgere ich mich auch heute, dass ich nicht mehr Bergläufe im Vorfeld gemacht habe! Die Hindernisse sind ein Genuß, auch wenn sie durchaus anstrengend sind. Strohpyramiden, Krabbelparcours, Sackhüpfen, alles Dinge die langsam aber sich „Körner“ fressen. Dazwischen ordentliche Anstiege die sich sanft, aber dauerhaft hinziehen und die Kondition auf eine harte Prüfung stellen. Wir kriechen unter dunklen Folien hindurch, durchqueren (kriechend) dunkle Röhren und waten immer wieder durch Schlamm und kleine Bäche.
    Die Hälfte der Strecke ist vorbei und wir erreichen das Rothaus, wo neben anderen Hindernissen auch die „Monkey Bars“ auf uns warten. Diesmal sind diese in Form von frei hängenden Ringen zu meistern, was dem Ganzen eine zusätzliche Schwierigkeit gibt. Und promt rutsche ich bei dem Vorletzten Ring runter und darf 10 Liegestütze machen. Ich genieße die Liegestütze!


    Weiter geht´s auf die zweite Hälfte und nun merkt man die Kilometer in den Beinen und leichte Erschöpfung macht sich breit. Die ersten Läufer lösen bereits ihre Krämpfe und ich bin froh, dass ich heute von Krämpfen verschont bleibe. Reifen müssen geschleppt werden, Gleiches gilt für abgesägte Baumstämme, eine Kletterwand muss überwunden werden und weiter geht´s mit Laufen, immer wieder bergauf und dann bergab.

    Wir springen über Reifen bei einem Hindernis das „Tire Jump“ heißt, ziehen uns an einem Seil durch einen Teich und müssen ein zweites Mal beim Sackhüpfen ran! Als wir schon glauben, wir müssten es fast geschafft haben, wird´s nochmal richtig hart. Gegenüber des Schluchsees müssen wir (statt die schöne Aussicht zu genießen) den Berg hinauf, dann wieder runter und dann an einem steilen Hügel einen wirklich anspruchsvollen Bergkletterparcour (in meinem Fall auf allen Vieren) bewältigen. Mein Herz hämmert vor Anstrengung, aber das zufriedene Lächeln will einfach nicht aus meinem Gesicht!


    Der Mudiator nutzt natürliche Hindernisse geschickt aus und so wird es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Von Weitem hören wir die Musik und die Anfeuerungsrufe der Zuschauer und biegen kurz darauf auf dem Eventgelände ein. Nun heißt es nochmal richtig schmutzig werden als wir durch eine Schlammwanne kriechen müssen. Dann geht´s auf die Rutsche hoch und mit Karacho wieder ins Schlammbad hinunter.


    Ich laufe glücklich durch das Ziel und genieße zwei Becher Wasser die als Finisher besonders gut schmecken! Ich erhalte meine (gut gelungene) Medaille und meinen Gutschein für das „Bier danach“ und so gehe ich Duschen.



    Das Rothaus Bier (ich entscheide mich für alkoholfrei, da ich noch fahren muss) schmeckt einfach super und die leere Flasche bekommt, zusammen mit der Medaille einen Ehrenplatz auf meiner „Wall of Fame“



    Fazit:

    Ich bin positiv überrascht von dem Mudiator. Für mich war es der erste Mudiator, aber die Qualität passt und ich denke, dieser Hindernislauf kann sich auf längere Zeit durchsetzen. Natürlich gibt es noch Kleinigkeiten zu verbessern, aber das ist normales Qualitätsmanagement aus "Plan, Do, Check, Act". Mit Rothaus haben die Organisatoren einen starken Partner gefunden der die Zukunft der Hindernislaufserie sichern wird.

    Übrigens, viele Gespräche während des Rennens haben mir gezeigt, wie wichtig solch eine Veranstaltung für die ganze Gegend ist. Ein Läufer sagte zu mir „Der Lauf ist super, aber die Gegend gefällt mir noch besser, so dass ich nächstes Jahr für eine ganze Woche hierher zum Mountainbiken komme“. So soll es sein! Eine echte Win-win-Situation!

    Ich werde kommendes Jahr auch wieder beim Mudiator starten, vielleicht sogar bei dem Lauf am 06.01. in München.
    Euer Uwe

    p.s: Danke nochmal an das Organisationsteam, dass ich dabei sein durfte!


    beer

    Bericht zum Mudiator München 2016

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